Untersuchungen an APC-Smart-UPS bezüglich der Batterie-Ladespannung.
Umrüsten von Geräten für den Betrieb mit Photovoltaik.
Stand: September 2012
Smart-UPS 700 und 1000: In
vielen Geräten stecken geplatzte Batterien, welche teilweise nur durch die
Zerlegung der Blechkiste befreit werden können. Da ich solches in meiner
jahrzentelangen Erfahrung mit Bleiakkus nie vorfand, untersuchte ich die
robusten Geräte und fand die Ursache:
Die Ladespannung ist zu hoch, -beträgt teilweise über 28 V und überladet
damit die Batterien.
Batterien sind die empfindlichsten Komponenten jeder vernünftig
konstruierten UPS!
Gleichzeitig werden die Batterien vom Transformator und der Elektronik zusätzlich erwärmt, jedoch durch die blosse Konvektion nicht gekühlt.
Die Ladespannung ist abhängig von der
Betriebstemperatur der Batterien, wird jedoch bei diesen UPS nicht kompensiert
und kann auch nicht eingestellt werden.
Ich nenne sie deshalb nicht Smart, sondern stupid-UPS;-(
Batteriehersteller empfehlen folgende Ladespannungen (Beispiel Yuasa):
Betriebstemperatur in °C | Volt/Zelle | 12 Volt | 24Vn Pack | Zu erwartende Lebensdauer |
0 | 2,325 | 13,95 | 27,9 | 5 Jahre |
5 | 2.31 | 13,86 | 27,72 | 5 " |
10 | 2,295 | 13,77 | 27,54 | 5 " |
15 | 2,282 | 13,69 | 27,38 | 5 " |
20 | 2,275 | 13,65 | 27,3 | 5 " |
25 | 2,26 | 13,56 | 27,12 | 4 " |
30 | 2,24 | 13,44 | 26,88 | 2,5 " |
35 | 2,235 | 13,41 | 26,82 | 2 " |
40 | 2,22 | 13,32 | 26,64 | 1,5 " |
45 | 2,185 | 13,11 | 26,22 | 1 " |
50 | 2,17 | 13,02 | 26,04 | 6 Monate |
Lösung: Mittels einer
geeigneten Sonde wird vorerst die Betriebstemperatur der Batterie gemessen.
Danach wird
die Ladespannung gemäss obiger Tabelle ermittelt und durch
eine Änderung des Widerstandsnetzwerkes R118/R119 auf der Steuerplatine justiert.
Dazu kann R119 durch einen Zusatzwiderstand von einigen hundert Ohm
"verlängert" werden.
Da die Batterien mit Konstantspannung geladen werden, kann der Einfluss direkt
an den Batterieklemmen nachgemessen werden.
Smart-UPS 420: Auch da war zuerst etwas Grundlagenforschung notwendig, rund um den Schaltregler LM2575. Die Ladespannung kann justiert werden, indem über R66 auf der Lötseite der Steuerplatine ein Parallelwiderstand von etwa 500 kOhm aufgelötet wird.
Im Gegensatz zum APC-Support, welcher dazu keine
Lösung anbietet, eliminieren diese einfachen Eingriffe das Überladeproblem der
Batterien und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Smart-UPS 1500: Für das,
in SMD-Technik ausgeführte Gerät habe ich leider nur eine Radikallösung,
damit nicht bei jedem Batteriewechsel das ganze Gerät zerlegt werden muss:
Man bohrt in die Bodenplatte, etwa 20 cm vom vorderen Blechrand ein etwa 20 mm
grosses Loch. Dort kann im Notfall ein robustes Stemmeisen eingeführt werden,
um die geplatzten Batterien herauszuhebeln. Dem Kunden erklärt man ferner; -APC
könne leider keine Lösung anbieten und die neuen Batterien seien je nach
Betriebstemperatur in kurzer Zeit wieder kaputt.
Back-UPS 500:
Dieses Baby vermag nicht einmal einen kleinen Haushaltkühlschrank < 80W
anzuziehen, taugt also gerademal
zum Füttern eines getakteten PC-Netzteils. Deshalb habe ich damit etwas besonderes angestellt und
die UPS für den Betrieb
mit Photovoltaik umgerüstet. Die Rückseite mit den Anschlüssen wurde mit
einer Ausgangssteckdose Typ 12 versehen. Anstelle der internen kleinen Batterie wurden
die Batteriekabel über Schraubklemmen herausgeführt. Nun kann eine grobe 12V
Batterie (Bank) angeschlossen und über einen Laderegler mit PV geladen werden.
Hat die UPS 230VAC Netzeingang werden über den Hilfstrafo etwa 3 Watt
Leerlaufleistung bezogen. Andernfalls kann die UPS auch über den Testschalter
auf der Frontseite für reinen Wechselrichterbetrieb gestartet werden.
Smart-UPS 2200:
Auch dieses robuste Gerät versuche ich für den Parallelbetrieb ab PV-Anlage
aufzurüsten. Das 48 V Batteriepack wurde entfernt und an seiner Stelle ein
PWM-Regler eingeschoben. Die DC-Stecker für den Anschluss der 48V Batteriebank
wurden an die Rückseite versetzt. Der Vorteil der APC-Geräte ist, dass sie als
Stand alone Wechselrichter direkt ab DC-Versorgung gestartet werden
können.
Geplant ist der Betrieb dieser UPS direkt ab 3 kW Solarzellenfeld bei
Netzausfall während mehreren Tagen oder Wochen.
Weitere Untersuchungen, namentlich mit PowerChute habe ich keine angestellt.
Ich bin aber dankbar für jeden weiteren Hinweis!
Peter Bachmann
Ich arbeite daran