Humor "Computer"

Computermenschen

Der Chefsoftwareentwickler

Er ist mit seinem Computer fest verwachsen, tippt schneller, als der Computer es verarbeiten kann, denkt in Assembler, übersteht Schocks von 380 V und kennt alle Chips auswendig. 

Der Starprogrammierer

Er sitzt 20 Stunden pro Tag am Computer, tippt 10 Wörter pro Sekunde, beherrscht Pascal, BASIC, Assembler, Fortran, Logo, APL, Algol, Prolog und C, hält 220 V aus und kennt alle Handbücher. 

Der Diplom-Informatiker

Benutzt seinen Computer 16 Stunden am Tag, tippt 10 Zeichen pro Sekunde, beherrscht Pascal, BASIC, C und Assembler fliessend, kann einen heissen Lötkolben kurz anfassen und hat alle Handbücher. 

Der Informatiker

Er verbringt seinen Arbeitstag und alle Pausen vor dem Computer, tippt 5 Zeichen pro Sekunde, beherrscht Pascal und BASIC fliessend, überbrückt Sicherungen, weiss, wo es in der Bibliothek die Handbücher gibt. 

Der Programmierer

Er verbringt nur die reine Arbeitszeit vor dem Computer, tippt wie eine Sekretärin, kann mit Hilfe eines Nachschlagewerkes in Assembler pro- grammieren, kann Sicherungen austauschen und weiss, wo er Handbücher kaufen kann. 

Der Informatikstudent

Sitzt als Hobby vor dem Computer, tippt 10 Wörter pro Minute, kann mit Hilfe eines Lehrbuches kleine Pascal-Programme erstellen, kann Batterien im Taschenrechner auswechseln, weiss, dass es Handbücher gibt. 

Der User

Sitzt ab und zu am Computer, tippt ein Wort pro Minute, kann kurze BASIC- Programme abtippen, bekommt von einer 9V-Batterie einen Schlag und interessiert sich nicht für Handbücher, weil er sie sowieso nicht versteht. 

Der Super-DAU (DAU: Dümster Anzunehmender User...)

Er weiss gerade eben, was der Bildschirm ist, trifft keine Taste beim ersten Versuch, findet weder die Diskette mit der Programmiersprache, noch könnte er sie einlegen, kann keinen Stecker einstecken, ohne einen Schlag zu bekommen und hat keine Handbücher, weil er sowieso nicht lesen kann. Und wenn er programmiert, dann in PASGOL oder ALFONS 68. 

Der Hacker

Er ist eins mit dem Computer, tippt nicht, sondern überträgt seine Gedanken direkt an den Computer, schreibt bei Bedarf schnell selbst eine Programmiersprache, erzeugt die benötigten 220 V selbst und hat alle besseren Handbücher geschrieben.

Programmiersprachen 

Wie wähle ich eine Programmiersprache aus?

Zuerst die Einleitung: 

Bei der grossen Anzahl an Programmiersprachen ist es oft schwierig, die richtige Sprache für ein spezielles Projekt auszusuchen. Alle Handbücher zu lesen ist viel zu aufwendig, allerdings können viele Leute verschiedene Automarken und -typen sehr gut unterscheiden. Deswegen haben wir uns die Mühe gemacht, Programmiersprachen mit Autos gleichzusetzten, um die Auswahl zu erleichtern. 

Programmierer sind ein lustiges Völkchen. Nichts nehmen sie ernst, am wenigsten sich selbst. Im weltweiten Netz der Unix-Grosscomputer (>>UUCP<<) fand sich bei Recherchen eine Definitionsliste der gängigsten Computersprache. Wie würden Programmiersprachen aussehen, wenn sie Autos wären? 

Assembler

Formel I Rennwagen, sehr schnell, aber schwer zu fahren und teuer in der Unterhaltung. 

FORTRAN II

Ein Model T Ford, früher mal 'King of the Road'. 

FORTRAN IV

Ein Model A Ford. 

FORTRAN 77

Ein Sechszylinder Ford Granada mit Knüppelschaltung und ohne Sicherheitsgurte. 

COBOL

Ein Lieferwagen. Klobig und hässlich, aber er tut's. 

BASIC

Eine Ente aus Siebter Hand, mit generalüberholtem Motor und geflickten Sitzen. Dein Vater hat sie dir zum Fahrenlernen gekauft, sobald Du Geld hast, wirst Du sie auf der nächsten Autobahnraststätte vergessen. 

PL/I

Ein Cadillac Kabrio mit Automatik, Weisswandreifen, Metallic- Lackierung, verchromten Auspuffrohren und umhäkelter Klopapierrolle auf der Hutablage. 

C

Porsche Zweisitzer, DAS Macho-Auto. Sicherheitsgurte (links&rechts) gegen Aufpreis, ebenso Nachbrenner (Assembler-Interface). 

ALGOL 60

Ein Austin Mini. Verflucht kleine Karre. 

Pascal

Ein VW Käfer. Klein, aber oho. War mal bei Intellektuellen sehr beliebt. 

Modula II

Ein VW Golf mit Anhängerkupplung. 

ALGOL 68

Ein Austin Martin. Beeindruckend, aber nicht jeder kann ihn fahren. 

LISP

Ein Elektroauto. Einfach, aber langsam. Sicherheitsgurte sind nicht erhältlich. 

PROLOG

Ein Prototyp. 

MACSYMA

Ein Geländewagen. 

FORTH

Ein Go-Kart. 

LOGO

Ein Spielzeug-Rolls-Royce mit echtem Motor und funktionierender Hupe. 

APL

Ein Doppeldecker-Bus. Transportiert Spalten- und Reihenweise Leute zur selben Stelle, allerdings nur im Rückwärtsgang. Ausserdem ist das Armaturenbrett in Griechisch beschriftet. 

ADA

Ein olivgrüner Bundeswehr-Mercedes. Servolenkung, Automatik und ABS sind serienmässig. Keine anderen Farben oder Extras. Was gut genug für Herrn Wörner ist, muss auch für dich reichen. Produktionsverzögerungen aufgrund unleserlicher Spezifikationen werden langsam aufgeholt. 

Turbo Pascal

Ein Peugot 205 GRD, eigentlich ganz nett, aber manchmal stinkt's gewaltig. 

Turbo Prolog

Fällt aus der Wertung, siehe Byte 10/86: 'Turbo Prolog ist ein Stück mieser Code von einem Haufen bekloppter Dänen'. 

UCSD Pascal

Ein Schüzenpanzer mit einem alten R 4 Motor. Hinterlässt Ölflecke und hupt andauernd von alleine. 

dBASE II/III

Ein Skateboard. Alles muss man selber machen und wird laufend überholt. Elektromotor (Clipper) verfügbar, Batteriewagen extra. 

Smalltalk 80

Ein richtig toller amerikanischer Van mit ganz vielen kleinen Fensterchen. 

ADA 

Ein als amerikanischer Strassenkreuzer getarnter Schützenpanzerwagen. 

APL 

Ein Wagen in Kompaktbauweise. Alle Funktionen wie Gasgeben, Schalten oder Lenken werden durch Drehen, Drücken, Ziehen, Kneten oder Verkanten eines einzigen Bedienungshebels ausgelöst. 

Assembler

Ein Go-Cart ohne Sicherheitsgurte und Überrollbügel. Gewinnt jedes Rennen, wenn es nicht vorher im Graben landet. 

Basic

Eine Ente - weder modern noch besonders schnell, aber für jeden (Interpreter) erschwinglich. Und manch einer, der sich daran gewöhnt hat, will gar nichts anderes mehr haben. 

Basic (Compiler)

Eine Ente, bei der die Rückbank einem Super - Turbo - Einspritz - Kompressor - Hochdruck - Hochleistungsmotor geopfert wurde. 

C

Ein offener Geländewagen. Kommt durch jeden Matsch und Schlamm, der Fahrer sieht hinterher auch entsprechend aus. 

Cobol 

Ein dunkelroter Benz mit getöntem Panzerglas und kostbaren Intarsienarbeiten im Font. Kein Mensch fährt diesen Wagen selbst, man lässt fahren. 

Forth 

Ein englischer Sportwagen aus den sechziger Jahren mit dem Lenkrad auf der falschen Seite. 

Fortran 

Ein Schlitten aus den fünfziger Jahren mit riesigen Heckflossen. Erntet beim TÜV stets misstrauische Blicke, überholt aber noch so manches neuere Gefährt. 

Lisp 

Ein Prototyp mit Telepathie-Steuerung. Kann ausser von seinem Erfinder von niemandem bedient werden. 

Logo 

Ein Tretauto in Form einer Schildkröte. 

Modula-2

Wie Pascal, aber mit dreifachen Sicherheitsgurten, seitlichen Stossstangen und seperatem Gaspedal für jeden der fünf Gänge. 

Pascal(Standard)

Entwurf eines amerikanischen Strassenkreuzers, der nur durch ein Versehen in die Serienproduktion gelangte. 

Pascal(Turbo)

Eine verbesserte Version des amerikanischen Strassenkreuzers, neben dem praktischen Nutzen auch hervorragend zum Angeben geeignet. Passt aber leider in keine Parklücke. 

Perl

Ein Kraftfahrzeug-Verbund, bei dem mehrere unbemannte Fahrzeuge von einem zentralen Führerstand aus gesteuert werden. 

PL/1 

Ein handgefertigter Eigenbau, mit Einzelteilen aus Fortran, Cobol, Pascal und ADA. Entspechend sieht er aus. Näheres siehe unter den jeweiligen Stichwörtern. 

Prolog

Enthält statt eines Lenkrades eine Automatik, die alle Strassen so lange absucht, bis das gewünschte Ziel erreicht ist.

Der Computer 

Dein Freund und Helfer 

Als in den 40'er-Jahren die ersten elektrischen Rechner (damals noch gross wie ein Haus) entwickelt wurden, stand der Wunsch nach einer schnellen Rechenmaschine vor allem zur Dekodierung von verschlüsselten Nachrichten im Militärbereich im Vordergrund. Damals konnte wohl noch niemand ahnen, dass in einigen Jahrzehnten PC's auf nahezu jedem Büroarbeitsplatz stehen. Ein PC, ein persönlicher Computer, welch ein Gedanke! Die Rechner kosteten damals zig Millionen Dollar, von einem Schreibtischrechner war keine Rede. 

Als in den 60'er-Jahren die ersten kommerziell genutzten Grossrechner ihre Arbeit zu verrichten begannen, glaubten viele, dass das nun das Nonplusultra der EDV wäre. Die ersten Klein- und Mikrocomputer in den 70'er-Jahren wurden von den Anhängern der Grossrechner noch herablassend belächelt, doch ihnen verging das Lachen schnell: Ausgerechnet ihr eigener Klassenprimus, IBM, wurde als erster abtrünnig und entwickelte einen PC, auf dem der Anwender völlig disziplinlos machen konnte, was er wollte, ohne dass ihm ein Administrator auf die Finger schauen oder vielleicht sogar klopfen konnte. IBM besänftigte noch seine Klassenkollegen: Der PC sei primär für den Heim-Markt gedacht und habe im kommerziellen Bereich natürlich keine Chance, hiess es. Doch nicht alle hielten sich an die von IBM festgesetzten Spielregeln. Und so fand der PC auch und vor allem seinen Weg in die Büros und machte dort den dummen Terminals, die wie die Saugnäpfe des Kraken "Grossrechner" den Anwender peinigten, Konkurrenz. 

Anfangs hatte der PC noch Ehrfurcht vor den Kraken. Er passte sich so gut es ging an sie an. Er ahmte sogar die komplizierte Bedienung nach. Aus dieser Zeit stammt das für alle PC-Benutzer zur Qual gewordene Betriebssystem (?) DOS. Die PC's versuchten es auf die gleiche präpotente Weise, wie ihre grossen Verwandten. Sie verlangten vom Benutzer, dass er sich an sie anpasste, obwohl sie ihm an Lern- und Anpassungsfähigkeit weit überlegen waren. Mit Befehlen wie CHKDSK, CD und REN plagen sich noch heute Millionen PC-Ritter herum.. 

Und die Menschen folgten bereitwillig dem Ruf des PC's. Sie lernten DOS-Befehle auswendig, übten sich in fingerbrecherischen Tastenkombinationen und ärgerten sich, dass ihr Lieblingsprogramm ausgerechnet ihrem Lieblingsdrucker die Liebe versagt. Völlig freiwillig (?) durchwachten sie Nächte um endlich die korrekten Druckereinstellungen zu finden, damit der Drucker endlich den sinnigen Satz "The quick brown fox jumps over the lazy dog." in drei verschiedenen Schriftarten ausdruckte... 

Die Krönung aller Schwierigkeiten war das "Betriebssystem" DOS, das bald mehr verhinderte als es ermöglichte. Ein fiktiver Dialog zweier PC-Benutzer (keine Computer-Freaks) Ende der 80'er-Jahre: 

  • A: Gestern habe ich mir die neue Version von MYSTERY OF WORDS, der ultimativen Textverarbeitung gekauft. Ich kann dir sagen, ein Spitzenprogramm. Wenn nur, ...
  • B: Wenn nur?
  • A: Ja wenn nur genügend Speicher frei wäre. Da kauft man einen Computer mit einem Megabyte RAM und dann meldet das Programm zu wenig Speicher. Nur wenn ich denschweizern Tastaturtreiber entferne, lässt sich mit dem Programm arbeiten.
  • B: Aber das macht ja nichts, die Umlaute kannst du ja immer noch über die dreistelligen ALT-Kombinationen eingeben.
  • A: Ja, aber dann komme ich in Konflikt mit den vierstelligen Optionscodes des Programms.
  • B: Ich habe gelesen, dass man sie deaktivieren kann, wenn man in der Datei WORDMUS.XZX die Option OTKX auf 378 setzt.
  • A: Meine Frau weigert sich aber trotzdem mit dem Programm zu arbeiten, sie sagt, es ist unzumtbar, dass sie sich die 7 Kombinationen für die Umlaute und die das scharfe ssmerkt. Sie hat eben keinen Sinn für den Fortschritt der Technik.
  • B: Dann sprichst du halt einfach ein PC-Verbot gegen sie aus. Dazu änderst du nur im SETUP die Option Password auf Always. Dann gibst du GHJJK ein und anschliessend frägt er dich nach deinem persönlichen Passwort.
  • A: Und wie komme ich in dieses SETUP?
  • B: Dazu hältst du bei Einschalten die Tasten Umschalt, S, Eingabe, 7 und Pause gleichzeitig.
Unbestätigten Gerüchten zufolge soll A beim Versuch gegen seine Frau das PC-Verbot auszusprechen einen Muskelfaserriss im kleinen Finger erlitten haben. 

Man sieht schon, der Computer wurde zur Kulturtechnik. Die Subkultur EDV unterwanderte alle Bereiche des Lebens. Sogar beim Heurigen hörte man Männer über die korrekten CONFIG.SYS- und AUTOEXEC.BAT-Einstellungen diskutieren. Und wie schon bei der elektrischen Eisenbahn stand auch hier nicht das Funktionieren, sondern der Weg zum Funktionieren im Vordergrund... 

Apple-Anwender konnten schon seit 1984 über derartige Probleme nur lachen. Denn einige Zeit davor hatte sich ein Forscher in einem Labor von XEROX, jener Firma, die schon Jahre zuvor fand, dass abschreiben langweilig und kopieren viel lustiger ist, überlegt, warum eigentlich ein so modernes Gerät wie der Computer mit einem so altmodischen Eingabegerät wie einer Tastatur bedient werden muss. Dabei dürfte er seinem kleinen Sohn zugeschaut haben, wie er Matchbox-Autos über den Teppich rollte - und schon war die Maus geboren. Apple aber wunderte sich, warum sich alle PC's noch an die Grossrechner anpassten, obwohl sie diese schon längst überflügelt hatten. Dabei dürfte der Apple-Boss auf seinen unaufgeräumten Schreibtisch geblickt haben. Die graphische Benutzeroberfläche war geboren, das Vorbild Schreibtisch wurde möglichst originalgetreu auf den Flimmerschirm übertragen... 

Jahre später, als Microsoft-Boss Bill Gates nichts mehr einfiel, womit er die Anwender beglücken konnte, schielte er auf diese Innovation und beglückte die leidgeplagten DOS-Ritter mit Windows, das sich seitdem nicht entscheiden konnte, ob es ein Betriebssystem oder ein Betriebssystemaufsatz sein wollte. Im siebten Himmel aber waren die Computerhersteller. Denn die Anforderungen, die Windows an die Hardware stellt, sind bis heute nicht vollends gestillt, und Millionen Anwender warten seither auf die Rakete im PC-Gehäuse... 

Die Kulturtechnik EDV zerbröckelt nun zusehends. Seit der Anwender keine Befehle mehr auswendig lernen muss, sondern einfach mit der Maus durch Menüs blättert und Dialogboxen die Bedienung vereinheitlichen, braucht der Anwender nicht einmal mehr den Kauderwelsch der "Benutzerhandbücher" lesen. Dem steigenden Analphabetismus wurde Windows durch die Einführung von Symbolen und Symbolleisten gerecht, die vordergründig die Wege mit der Maus verkürzen sollen, hintergründig aber schon Dreijährigen die erste Zeichnung mit Paintbrush ermöglichen. Verliert der Anwender dann im Jungel der Fenster doch den Ueberblick, so ruft er die mit Querverweisen gespickte Hilfe auf und stösst dann auf Texte wie diesen:
3. Drücken Sie die Tastenkombination STRG-TASTE+UMSCHALTTASTE+EINGABETASTE. Sie müssen sowohl die STRG-TASTE als auch die UMSCHALTTASTE gedrückt halten, während Sie die EINGABETASTE drücken. Drücken Sie nur die UMSCHALTTASTE, so wird die Formel als normale Formel in alle aktiven Zellen eingegeben. Drücken Sie nur die STRG-TASTE, wird die Formel als normale Formel in alle ausgewählten Zellen eingegeben. 

Mit diesem und ähnlichen Texten versuchen die Chef-Denker Microsoft in Excel 4.0 zwanghaft die Kulturtechnik EDV zu retten, an deren Niedergang sie selbst nicht unwesentlich beteiligt waren. (Dis)information at your fingertips... 

Am respektlosesten von allen benimmt sich gegenüber der Kulturtechnik EDV aber wieder einmal Apple. Nachdem Apple-Chef John Sculley (damals war er es noch) sich wieder einmal darüber geärgert hatte, dass er seine Klaue im eigenen Terminkalender nicht lesen konnte, gab er seinen Entwicklern den Auftrag, einen elektronischen Kalender zu entwickeln, der auch seine Klaue lesen kann. Heraus kam der Newton. Und weil Handschrifterkennung nichts mehr neues mehr war, gaben sie dem PDA (Personal Digital Assistent) auch gleich eine bisschen Kommunikationslust mit. Mittlerweile lautet das geflügelte Wort unter High-Tech-Freaks: "Geh mir aus dem Weg, du blockierst den Infrarot-Verkehr mit meiner Frau!" Dass der Newton auch einfache umgangssprachliche (!) Kommandos ausführen kann, ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Computer endlich kapiert haben, dass sie die Schwächeren sind und als Assistenten des Menschen keine neue Kulturtechnik werden dürfen. Nur wenn sie sich an uns anpassen, werden auch die letzten Computer-Verweigerer ihre Meinung ändern müssen.. 

Es ist aber unlogisch, im Bestreben nur keine Kulturtechnik zu werden, sich auf eine andere Kulturtechnik, die Schrift, zu stützen. Deshalb werden wir in vielleicht zehn Jahren mit unserem Computer hauptsächlich mündlich verkehren: Ich muss einen Brief an meine Tante in Mailand schreiben. Die merkt sowieso nicht, wenn ich ihr zweimal den gleichen Text schreibe. Also nimm den Text vom letzten Brief und den ersten und letzten Absatz durch den Anfang und Schluss des vorletzten Briefes. Dann drucke das bitte aus, natürlich mit Kuvert. 

Und schon zischt der Brief und das Kuvert durch den Drucker. Aber auch die soziale Komponente des Computers wird dadurch ermöglicht. Der elektronische Psychologe könnte vielleicht 150 Jahre nach Sigmund Freud der Psychoanalyse für alle zum Durchbruch verhelfen. Dein Freund, der Computer... 

Womit nun bewiesen wurde, dass sich der Computer immer weiter weg von der Kulturtechnik hin zum blechernen Menschen bewegt. Doch auf der anderen Seite der elektronischen Welt, bei den Computer-Mutanten, da lauert eine neue Gefahr: Cyperspace - die virtuelle Realität. Da unsere Welt physikalisch langsam unbrauchbar wird, schaffen wir uns eine virtuelle. Wir ziehen den Datenhandschuh über, setzen den 3D-Cyberspace-Helm auf und greifen uns das virtuelle Butterbrot, um es in die virtuelle Alufolie einzupacken, die virtuell gar nicht umweltschädlich ist. Träume werden Wirklichkeit - Cyberspace... 

Wir werden also langsam verlernen zu träumen und erlernen, virtuell zu denken. Das reale Risiko wird durch virtuellen Nervenkitzel ersetzt: Cybersports und Cybersex sind die Zukunft, solange Fortpflanzung sowieso nur der Papst predigt, aber nicht praktiziert. Die Cyberworld könnte nicht nur zur neuen Kultultechnik werden, sie birgt auch die Gefahr des völligen Realitätsverlustes in sich.

Die Computergeschichte 

Kleine Geschichte der elektronischen Krisen

Die Grafikmöglichkeiten waren immerhin 762 Bildpunkte (Nein, nicht vertikal oder Horizontal, sondern INSGESAMT) und ein pingeliger Zeileneditor. Doch was damit tun?

Klar, wer Zeit genug dazu hatte. Statistiken drucken ging kaum, denn der gute Thermodrucker, für sich genommen wirklich ein Kunstwerk, bring auf dem schmalen Streifen wohl höchstens ein halbes Kuchendiagramm zustande.

Textverarbeitung? Ein Gag, bei der guten Tastatur. Auch schnelle Ballerspiele gibt es nicht, denn bei der Bewältigung des Videoaufbaus, der Speicherverwaltung, der I/O-Ports und diverser Interrupts ist fast keine Zeit mehr für die Ausführung des eigentlichen Programms. Also auch kein Uridium (rasantes Ballerspiel).

Doch noch ehe die Freaks sich fragen konnten, wozu sie denn jetzt dieses Gerät gekauft hatten, brachte die Industrie gleich ein paar neue, bunte Modelle heraus. CBM seinen VC20, Sinclair seinen Spektrum, Texas Instrument verewigte sich mit einem TI 99/4A. Dieser war der HiTech-HC unter ihnen, hatte er doch schon einen 16-Bit'er. Allerdings hatte die Ingenieurkunst in Texas den guten T9900 derartig heruntergetuned, dass das gute Gerät sehr bald in Vergessenheit geriet. Und dann kam es, das Commodore 64 Mikrocomputersystem. Die miese 6510 CPU war geradezu ein Rückschritt, auch weil die für Kids immer noch zu teuer waren, nahm man einfach hinten eine paar Schnittstellen weg und hängte vorne noch ein `HOME' dran. So entstanden sie Home-PC Commodore PC1, Atari PC, Schneider Euro-PC, Zenith Easy-PC und weiss der Teufel was noch, alles Schrott. Doch warum 1500,- DM bezahlen, wenn man für einen 1000,- DM mehr die heruntergeschraubte Amiga 500-Version haben kann. Endlich SilentService in HiRes, mit Stereo-Musik und allem, was das Herz begehrt! Endlich Space Invaders mit 20000 Levels! Endlich - ja was eigentlich noch?

Die Marketing Abteilungen arbeiteten weiter: es musste "intelligente Keyboards", "Pull-Down-Menüs", "professionelle Anwendung" sowie "Grafische Benutzeroberflächen" erfunden werden, die Fachausdruckdesigner rotierten in ihren Büros und kreierten an ihren eigenen PC's phantastisch klingende und verheissungsvoll schwierig auszusprechende Abkürzungen. Das Zeitalter des "X2000" war jedoch vorbei, die neuen Kürzel mussten wirklich KURZ sein, höchstens fünf Buchstaben, zwei Zahlen und ein Selbstlaut. So machte man aus dem "zweites Betriebssystem" (das Erste scheint wohl nicht besonders gut gewesen zu sein) einfach "OS/2" und schon bekommt alles einen professionellen Anstrich. Professionell will es nämlich jeder! Ein Home-PC? - Was willst denn damit...

Ein ordentlicher XT? - Der hat doch noch Speicherrelais... Ein AT gar? - Nie im Leben! Ein 386'er mit 20 MHz, 4MB intern, 120MB Harddisk, für jedes Format eine Extra-Floppy, aufgetunete VGA-Karte, am besten vernetzt mit noch ein paar 386'ern, die Echtzeituhr natürlich mit Atomuhrempfänger, dem neuesten auch wirklich zu jeder GEM/Windows/sonstwas-Verschnitt passenden kombinierten Digitizer-Maus-Joystick-Trackerball mit elektrischen Handwärmer und eingebautem Digitalthermometer, Multisync-Flat-Screen Monitor und und und oder vielleicht den neuesten Macintosh, der beim Einschalten wahlweise "Hi!" oder "Ooooh, deeper!" sagen kann. (Was gemacht werden kann, dass wird gemacht werden!) "Bitte" sagt der self-made-Profi, "Multitasking" ist doch Schnee von gestern! Wen interessiert schon ein NeXT-Rechner?"

Sagte ein Chef einer Rechnerfirma bei der Präsentation: "Mit diesem Rechner haben Sie die Lösung! Jetzt brauchen wir nur noch ein Problem dafür...." Natürlich bestehen zwischen Z80 und 80386 geringfügige Unterschiede, allein was die Art des Keramikgehäuses betrifft, aber ein IBM-Kompatibler Computer kann nicht mehr können als irgendeinanderer Kompatibler! (Die CD-player klingen auch alle gleich, nur die Ausstattung ändert sich mit dem Preis.) 

Computerfreak 

Wie erkenne ich einen Computerfreak an seinem Verhalten?

Ein Leitfaden für den ungeübten Beobachter 

Da wäre als erstes der typische Amiga-Besitzer: Nur er bringt es fertig, über 70 KB Tondaten mit 300/300 Baud aus einer Mailbox zu saugen, damit sein selbstgeschriebenes Terminalprogramm auch einen angemessenen CTRL-G Gong hat. Einen Amigafreak kann man auch daran erkennen, dass er seinen Rechner mit 1.5 MB und 2 880 KB Floppys jetzt als "für kleinere Assembler-Entwicklungen angemessen ausgestattet" bezeichnet. Die Festplatte hat er natürlich fest eingeplant ("irgendwann im nächsten Jahr"), selbstverständlich "das 33 MB Modell, damit ich auch ein paar grössere Animationen erstellen kann." 

Der 08/15-ST-Anwender kann da nicht ganz mithalten, obwohl er in dieser Hinsicht, wie auch der IBM-Kunde, nicht als ganz unschuldig dargestellt werden kann. ST-Freunde zeichnen sich aber auch eher dadurch aus, dass sie mehr Textprogramme als Ballerspiele und mehr Terminalprogramme, Kalkulationen und Datenbanken als Adventures haben. 

IBM-Kunden sind - im Gegensatz zu den obengenannten beiden Freaks - sehr leicht zu finden. Wenn sie nicht gerade zu Hause das 99% kompatible BIOS ihres Rechners verfluchen, sind sie bei ihrem örtlichen Händler, um eine neue Grafikkarte ("DER neue Standard") und auch gleich einen passenden Monitor zu erstehen. Diese Grafikkarte hat denn auch gleich einen 80286 on Board und der paralelle Druckerport ist gratis dabei ("funktional integriert"). 

Eine ganz spezielle Sorte von Kompatiblen sind die Schneider PC-Käufer. Als besonderes Merkmal hat dieses seltsame Völkchen entweder eine verbrannte Frisur ("vielleicht sollte ich einen Rechner ohne Lüfter doch nicht mit Manuals zudecken") und/oder starke Deformationen der rechten Hand ("NEU: jetzt auch für andere Rechner - die Schneider-Ergo-Maus"). 

Schneider CPC-Programmierer sind dagegen nicht so häufig beim Computerhändler zu sehen. Der typische CPC Besitzer ist nämlich pleite - er hat gerade eine Diskette gekauft. 

Um aber nocheinmal auf die IBM-Kompatiblen zurückzukommen: Hier hebt sich aus der Masse der Kompatibel-Konformen deutlich der individualistische Compaq Qunde heraus. Sein Rechner unterscheidet sich in Tastatur- und Gehäusedesign deutlich von Industriestandards-Einerlei. 

Die härtesten von allen sind jedoch, wie könnte es anders sein, die Apple ][ Fanatiker. Sie sind auch am einfachsten von allen anderen Computerfreaks zu unterscheiden. Der typische Apple ][ Fan ist deutlich gekennzeichnet durch die Inschrift auf dem Stein 2 Meter über ihm. Typischerweise ruht sein Computer neben ihm. In seiner Umgebung liegen häufig auch einige TRS-80 Enthusiasten und ähnliche (PET 2001 usw.). 

Genauso gibt es den Commodore 64 Besitzer nicht mehr in der freien Wildbahn, weder bei Jelmomül noch bei Qualle ist er noch anzutreffen. Schuld daran ist unter anderem die Firma SUBLOGIC. Denn die Mehrzahl der C64er ist beim Einladen des bekannten Flight II Simulators (02:40 LOAD TIME) an Altersschwäche gestorben. 

Den C128 Käufer findet man dagegen häufig bei IBM-Besitzern. Dort kauft er dann die alten CGA-Monitore, die dieser schon fast auf den Müll geworfen hätte. Oder er kopiert sich bei den CP/M-Knilchen (es soll noch immer welche geben!) einige Programme auf sein zugegebenermassen eigenwilliges Disketten- format um, um sich dann an der gigantischen Arbeitsgeschwindigkeit des mit 2 MHz betriebenen Z80 zu ergötzen. 

In diesem Zusammenhang muss abschliessend dann nur noch der PLUS-4 Kunde erwähnt werden. Den trifft man, wenn man sich, die c't auf dem Schoss, eine Weile bei Jelmomül hinsetzt. Nach einiger Zeit wird dann ein Mann/eine Frau auftauchen, die Migros-Tüte noch unter dem Arm, und den Verkäufer nach dem Spiel für den PLUS-4 fragen. Dieser wird dann sichlich genervt entgegnen: "Welches Spiel meinen Sie denn? Es gibt zwei!"... 

Der Programmkönig 

Wer tastet sich nachts die Finger klamm?
Es ist der Programmierer mit seinem Programm.
Er tastet und tastet, er tastet schnell,
im Osten wird schon der Himmel hell.
Da plötzlich, vom Hauptspeicher kommt ein Geflüster:
"Wer popelt in meinem Basisregister?"
"Seid ruhig meine Bits, meine kleinen lieben.
Ich werde euch in den Swap-Bereich schieben."
Das Keyboard glüht, der Programierer tastet besessen,
Scheisse: jetzt hat er zu SAVEN vergessen!
Auf dem Bildschirm schimmert das Morgenrot,
Das Programm funktioniert, der Programmierer ist tot.

Frei nach J.W.v.G.


 
 

Windows 95 Code 

/*
  TOP SECRET Microsoft(c)  Code
  Project:          Chicago(tm)
  Projected release-date:  Spring 1996
*/

#include "stdio.h"
#include "dos.h"
#include "conio.h"
#include "win31.h"
#include "evenmore.h"
#include "oldstuff.h"
#include "billrulz.h"
 

/*
  Reference:
  Internal memo #99281-95 from:
               William H. Gates III
                        to:
               Executive managers Chicago(tm)-project

  William H. Gates III wrote:
  "I have serious doubts about the 'EASY' installation-definition.
   It might prevent customers to think that they actually bought something
   _good_. Therefore I want the installation-definition to be 'HARD'.

                          Carry on,
                                      Bill
  "
*/
#define INSTALL = HARD

void main()
{
        while(!CRASHED)
        {
                display_copyright_message();
                display_bill_rules_message();
                do_nothing_loop();
                if(first_time_installation)
                {
                        make_50_megabyte_swapfile();
                        do_nothing_loop();
                        totally_screw_up_HPFS_file_system();
                        search_and_destroy_the_rest_of_OS/2();
                        hang_system();
                }
                write_something(anything);
                display_copyright_message();
                do_nothing_loop();
                do_some_stuff();
                if(still_not_crashed)
                {
                        display_copyright_message();
                        do_nothing_loop();
                        basically_run_windows_3.1();
                        do_nothing_loop();
                        do_nothing_loop();
                }
        }

/*
  Reference:
  Internal memo #99683-95 from:
                        Executive managers Chicago(tm)-project
                            to:
                        William H. Gates III

  Executive managers Chicago(tm)-project wrote:
  "Dear Sir,
   Since we have found that this last piece of code within the 'if'-statement
   will never execute, we descided NOT to include it in the final code.
   This way we will save atleast another 5 megabytes of consumer-diskspace!

                        Thank you for listening to us,
                            the executive managers of the Chicago(tm)-project
  "
*/
/*
        if(still_not_crashed)
        {
                write_cheer();
                finished();
        }
*/
        create_general_protection_fault();
}

UNIX und C? 

Erfinder von UNIX und C geben zu: Alles Quatsch

In einer Ankündigung, die die Computerindustrie verblüffte, haben Ken Thompson, Dennis Ritchie und Brian Kernigham zugegeben, dass das von Ihnen geschaffene Betriebssystem Unix und die Programmiersprache C ein raffinierter Aprilscherz sind, der sich über 20 Jahre am Leben erhalten hat. Bei einem Vortrag vor dem letzten UnixWorld-Software-Entwicklungsforum enthüllte Thompson: "1969 hatte AT&T gerade die Arbeit am GE/Honeywell/AT&T-Multics-Projekt beendet. Brian und ich experimentierten zu dem Zeitpunkt mit einer frühen Pascal-Version von Professor Niklaus Wirth vom ETH-Laboratorium in der Schweiz und waren beeindruckt von seiner Einfachheit und Mächtigkeit. Dennis hatte gerade 'Der Herr der Klinge' gelesen, eine spöttische Parodie auf Tolkiens grosse Trilogie 'Der Herr der Ringe'. Im Übermut beschlossen wir, Parodien zur Multics-Umgebung und zu Pascal zu verfassen. Dennis und ich waren für die Betriebssystemumgebung verantwortlich. Wir sahen uns Multics an und entwarfen ein neues System, das so komplex und kryptisch wie möglich sein sollte, um die Frustration der gelegentlichen Nutzer zu maximieren. Wir nannten es Unix in Anspielung auf Multics und fanden es auch nicht gewagter als andere Verballhornungen. Danach entwickelten Dennis und Brian eine wirklich perverse Pascal-Versian namens 'A'. Als wir bemerkten, dass einige Leute tatsächlich versuchten, in A zu programmieren, fügten wir schnell einige zusätzliche Fallstricke hinzu und nannten es B, BCPL und schliesslich C. Wir hörten damit auf, als wir eine saubere Übersetzung der folgenden Konstruktion erhielten: 

for(;P("\n"),R--;P("|")) for(c=C;c--;P("_"+("u++/8)%2)) P("/"+("n(^)%2);

Der Gedanke, dass moderne Programmierer eine Sprache benutzen würden, die solche Anweisungen zuliess, lag jenseits unseres Vorstellungsvermögens. Wir dachten allerdings daran, alles den Sowjets zu verkaufen, um ihren Computerfortschritt 20 Jahre und mehr zu behindern. Unsere Überraschung war gross, als dann AT&T und andere US-Unternehmen tatsächlich begannen, Unix und C zu verwenden! Sie haben 20 weitere Jahre gebraucht, genügend Erfahrungen zu sammeln, um einige bedeutungslose Programme in C zu entwickeln, und das mit einer Parodie auf die Technik der 60er Jahre! Dennoch sind wir beeindruckt von der Hartnäckigkeit (falls nicht doch Gemeinsinn) des gewöhnlichen Unix- und C-Anwenders. Jedenfalls haben Brian, Dennis und ich in den letzten Jahren nur in Pascal auf einem Apple Macintosh programmiert, und wir fühlen uns echt schuldig an dem Chaos, der Verwirrung und dem wirklich schlechtem Programmierstil, der von unserem verrückten Einfall vor so langer Zeit ausging." 

Namhafte Unix- und C-Anbieter und Benutzer, einschliesslich AT&T, Microsoft, Hewlett-Packard, GTE, NCR und DEC haben vorläufig jede Stellungnahme abgelehnt. Borland International, ein führender Anbieter von Pascal- und C-Werkzeugen, einschliesslich der populären Turbo Pascal- und C und C++, meinte, sie hätten diesen Verdacht schon seit Jahren gehegt und würden nun dazu übergehen, ihre Pascal-Produkte zu verbessern, und weitere Bemühungen um die C-Entwicklung stoppen. Ein IBM-Sprecher brach in unkontrolliertes Gelächter aus.