Vorsicht, Frau an Bord!



Es gibt etwas, das noch schlimmer ist, als eine Frau  am  Steuer.
Schon laengst ist erwiesen, dass  Frauen  nicht  fahren  koennen.
Aber noch viel entsetzlicher als jemand, der den Blinker erst als
Vollzugsmeldung _nach_ erfolgreichem Abbiegen einsetzt, ist  eine
Frau auf dem Beifahrersitz.

Eigentlich sollte doch nichts leichter sein, als auf dem Arsch zu
hocken und aus dem Fenster zu starren,  waehrend  jemand  anderes
chauffiert. Eigentlich sollte selbst die duemmste  Frau  dazu  in
der Lage sein. Aber sie koennen es einfach nicht.  Sie  plappern.
Sie quengeln. Sie jammern. Sie  geben  dir  Anweisungen,  die  du
nicht brauchst und  Meinungen  von  sich,  die  du  nicht  hoeren
willst. Waehrend du sie sicher an _ihr_ Ziel bringst, bringen sie
dich um den Verstand.

Weibliche Beifahrer sind eine chronische und unheilbare  Plage  -
die Haemorrhoiden der Strasse. Warum faellt es der typischen Frau
so schwer, Passagier zu sein? Sie weiss einfach  nicht,  wie  sie
ihr Maul halten soll. Von A nach B ohne  Blabla  zu  kommen,  ist
fuer die typische Frau eine physikalische Unmoeglichkeit.

Aber mehr noch als ihre pathologischen Sabbelexzesse zeichnen die
typische Beifahrerin ihre Aengste vor dem totalen Kontrollverlust
aus. Jede Sekunde, die das Lenkrad  in  deinen  haarigen  Haenden
ist, kaempft sie um Herrschaft und Kontrolle ueber  den  Wagen  -
genauso, wie ueber jede Facette deines Lebens.

Worueber beklagen sich Frauen auf dem Beifahrersitz? Ueber alles.
Die Geschwindigkeit. Die Abkuerzung, die du  nimmst.  Die  kuehle
Ueberheblichkeit,  mit  der   du   dich   ueber   das   "Vorsicht
Kroetenwanderung"-Schild hinwegsetzt. Aber vor allem mokieren sie
sich ueber deine Agressivitaet.

Frauen stoert das maskuline unseres Fahrstils. Das Draengeln, das
Schieben, dieser unerbittliche  Kampf  um  die  Vorherrschaft  im
Revier, den jeder Mann versteht. Manchmal  musst  du  mit  deinem
Wagen in den  Verkehr  vorstossen  oder  zeigen,  dass  du  nicht
beabsichtigst zu  bremsen  -  auch  nicht  fuer  ein  haessliches
Reptil. Weil du ohne ein bisschen Agression nicht aus der  Garage
kommst. Angriffslust ist ohne  Zweifel  ein  Zeichen  maennlicher
Fahrkunst - genau wie Zoegerlichkeit die Weibliche auszeichnet.

Frauen  fahren  nicht  wie  Maenner.  Sie  bevorzugen  eine   Art
extravaganter Inkompetenz - am ehesten an dem hilflosen Rangieren
zu erkennen, wenn sie versuchen, rueckwaerts in  eine  Parkluecke
von den Ausmassen des Grand Canyon  einzuparken.  Wenn  sie  sich
ueber deinen Fahrstil beklagt, verraet sie damit vor allem  einen
profunden  Neid  auf  die  Art,   wie   du   mit   deinem   Wagen
zurechtkommst. Diese unglaubliche Selbstsicherheit, mit  der  wir
unsere metallenen Bestien ueber die Autobahn jagen.

Und dieses eine Mal haben die Frauen recht -  unser  biologisches
Programm laesst sich sehr leicht  an  unserem  Fahrstil  ablesen.
Maenner sind gute Autofahrer, weil sie sehr  bestimmt  auftreten.
Frauen bleiben immer beschissene Autofahrer,  weil  sie  zutiefst
passiv sind. Maennern ist der Akt der Penetration vertraut -  die
Faehigkeit, es da reinzustecken,  wo  sie  es  haben  wollen  und
einfach loszulegen. Frauen  dagegen  sind  es  gewohnt,  auf  dem
Ruecken zu liegen, die Decke  anzustarren  und  so  zu  tun,  als
haetten sie Spass dabei. Das ist im Schlafzimmer okay. Aber nicht
auf der Autobahn.

Das Wissen darum, dass  sie  zum  Passagier  geboren  ist,  macht
deinen  Liebling  verstaendlicherweise  sauer.   Also   versuchen
Frauen, den  Status  des  Beifahrers  zu  ignorieren.  Mit  ihren
endlosen Instruktionen - pass  auf  den  Fahrradfahrer  auf,  die
Ampel war rot, wir fahren rechts in diesem Land - versuchen  sie,
sich selbst auf den Status des Copiloten zu  erheben.  Aber  hier
handelt es sich um Copiloten, die es nicht  fertigbraechten,  ihr
Gefaehrt ohne Schramme in  der  Wueste  Gobi  einzuparken.  Diese
Copiloten koennen keine Karten lesen, sie  koennen  keine  Reifen
wechseln und sie haben  den  Orientierungssinn  einer  komatoesen
Kraehe. Sie sind zu nichts nuetze, ausser  dem  Beisteuern  eines
zermuerbenden Hintergrundgeraeusches aus Kritik und Gejammer.

Ab und zu unterstellen die Frauen uns Maennern, dass  wir  Kritik
an unserem Fahrstil nur deshalb nicht ertragen,  weil  der  Wagen
ein  Phallussymbol  fuer  uns  ist.   "Dieses   Auto   ist   dein
Penis-Ersatz",    kraeht    sie    vom     Beifahrersitz.     Ja,
selbstverstaendlich ist es  das.  Wer  haette  nicht  gern  einen
Zwei-Tonnen-Einspritz-Penis mit fuenf Gaengen? Sie ganz bestimmt!


Last Update: Sonntag, 13-März-99

Maintainer:Oliver Pfeiffer <pfeiffer@datacomm.ch>