Aus - wird! (Praxis eines Schaltnetzteils von Peter Bachmann)
-lehrte uns Erwin im Kirchbühl,
elektrotechnische Formeln umstellen. Doch damals hatte ich es nur ansatzweise
begriffen. Aber auch, als ich kürzlich aus dem mit einem Potentiometer
ermittelten Re, die Einzelwiderstände meiner Parallelschaltung berechnete, kam
ich auf keinen grünen Zweig, weil es diese Widerstände gar nicht gibt. So
suchte ich in der E12-Reihe zwei wirkliche aus und stimmte meinen Zweig über
den Daumen ab...
Auf
meinem Labortisch lag das Schaltnetzteil eines veralteten Computers. Die
Inspektion des HF-Trafos ergab vorerst, dass sich die Sekundärwicklung von 2 x
5 bzw. 2 x 12 V für meinen Zweck eignet. Ich wollte ein 24 V - Speisegerät
bauen für einen Wechselrichter.
Ich schraubte die 5 V Dualdiode ab und auch die negativen Spannungsregler. Dann
fing ich an, überflüssiges "Gemüse" auszulöten. 10 V Elkos,
Ferritkerndrosseln, Widerstände, ja sogar zwei Frösche. Doch die Umgebung des TL494
erforderte Hirnarbeit. Anstelle der +5V Regelung auf den Komparator A, welcher
mit Pin 2 an der Referenzspannung lag, musste neu der positive12V-Zweig
entsprechend beschaltet werden.
Natürlich kann ich die Datenblätter der vorhandenen Komponenten nebenan per
ADSL vom Internet absaugen. So hatten die beiden Schottky's
für die -12V bloss 3A und mussten durch ein Parallelnetzwerk verstärkt werden.
Im ersten Moment sieht mein künstliches TO247 nach einem Murks aus, aber war
vorhanden und erfüllt seinen Zweck. Auch die rustikale Ringkerndrossel musste
ich neu wickeln; -bifilar, die Blase an meinem Mittelfinger ist inzwischen
verheilt. Nach jeder grösseren Teilarbeit steckte ich mein Netzteil immer
wieder an. Das kurze Aufflackern der in Serie geschalteten 40 W Lampe
bestätigte die Ladung der Hochvoltelkos und dass kein Kurzschluss oder
Schaltungsfehler vorlag.
Am oberen Oszi sah ich den 35 kHz-Sägezahn von Pin 5 und der 2. Strahl kam vom
Impulstrafo. Als auch die Fässer für den neuen -12V Ausgang eingelötet waren,
holte ich zwei grobe Halogenlampen zum Testen, klemmte DVM's an und schaltete
primärseitig ein EMU dazwischen.
Nun wurde der Impuls breiter, die Eingangsleistung 134 W, der Ausgang 26,3 V und
der Strom 4,25 A; -ergibt einen Wirkungsgrad von 0,83. Das ist nicht schlecht,
auch wenn noch 20 Watt verblasen werden müssen. Der Fan wird über eine
Zenerdiode an den Minuszweig verdrahtet, die +12V füttern die PWM-Steuerung.
Die Ausgangsspannung wird mit zwei
Extrawiderständen symmetriert.
Nun folgte noch etwas kniffliges, eben die Berechnung des Widerstandsnetzwerkes
zur Einstellung der Schwebeladespannung von Akkus. Diese ist nun über einen
Trimmer einstellbar von 26 bis 28,6 V!...