XF50, Ein Kaffeeautomat wissenschaftlich betrachtet

Hallo Ingenieure, Entwickler, Otto-Normalverbraucher und Klugscheisser

Neben der Klimadebatte unserer Räte habe ich einmal den berühmten Standby - Verbrauch meiner Impressa XF50 gemessen und ein bisschen "wissenschaftlich" ausgewertet. Die Daten lassen sich aber auch für andere Kaffee- Vollidioten verwenden...

Da sind einmal die 3 Watt, welche 24 Stunden lang flöten gehen, auch wenn die Dubelimaschine die Zeit nicht einmal anzeigt.
Das macht 26 kWh im Jahr!
Lässt man die Maschine durchgehend in Betrieb, verbraucht sie etwa eine halbe kWh pro Tag, fast egal wieviele Kaffees bezogen werden.
So vorgeheizt benötigt eine Tasse Kaffee etwa 13 Wh.

In Europa rechnet man etwa ein halbes Jahr als Heizperiode. Da sind alle Standby - Verbraucher im Haushalt vernachlässigbar, weil sowieso geheizt wird. Dafür kann der Automat in den Sommerferien ausgesteckt werden, um einen Wohnungsbrand zu verhindern.

Es rechnen sich also noch etwa 166 Tage zum effektiven Kaffeebrauen:
Zieht man den Netzstecker nach jedem Käfeli, benötigt jede Tasse etwa 25 Wh, weil der Automat jedesmal aufgeheizt werden muss.
Lässt man ihn am Netz, werden 12 kWh verheizt, nur für die Uhr, welche ihn am morgen einschalten soll. Nach einem Stromunterbruch macht sie nicht einmal das.
Lässt man den Automaten auch im Sommer durchgehend in Betrieb verbraucht er rund 83 kWh mit höchstem Komfort.


Fazit:
1. Ein Netzschalter nach altvätter's Sitte zum Beispiel hinten an der Kiste drängt sich auf.
2. Die interne Uhr kann mitsamt Speisung im ausgeschalteten Zustand weggelassen werden.
3. Die Maschine wird bei Anwesenheit vorzugsweise rund um die Uhr betrieben. Damit ist sie dem kleinstmöglichen Verschleiss unterworfen und der Strom kostet etwa 10 Franken mehr als wenn sie nach jeder Tasse ausgesteckt würde.
4. Um trotzdem an der Stromsparschraube ein bisschen zu drehen, könnten alternativ die Heizgefässe besser wärmeisoliert werden.

Aber lassen Sie sich auch mit den letzten EU-Forderungen in Sachen Standby nicht aus der Ruhe bringen!

Mit freundlichen Grüssen
Peter Bachmann
(Kaffeeludy und Solarstromproduzent)

Prompt meldete sich auf meine etwas saloppe Provokation hin ein Mitarbeiter des Jura-Entwicklungslabors:

> Hallo Professor

> Das ist ja alles gut was Du da erzählst. Aber zum Fazit punkt Nummer 1 kann ich nur sagen, wenn man das Gerät einmal von
> allen Seiten kritisiert, sieht man dass bereits schon ein Netzschalter vorhanden ist.

> En Guete Jura Klugscheisser Andy


Hallo Assistent

Vielen Dank für den Tipp, welchen ich natürlich sofort nachkontrollieren musste. Das hingegen entging tatsächlich meiner Untersuchung. Aber wie sagt man so treffend: Manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. So kann ich mir künftig das Ausstecken ersparen, weil ich da nämlich jedesmal die Steckdose halten muss, damit sie nicht aus der Wand fällt. Danke viel mal!

Auch ä Guete!
Grüsse Peter