1. Geographie
1.1 Fakten:
Hauptstadt: Pretoria, 820 000 Ew.
Fläche: 1 221 037 km2 mit TBVC-Staaten
Einwohner: 38 900 000 Ew.
Bevölkerungsdichte: 32 Ew./km2
BSP: 2560 $/Ew.
Regierungsart: Republik, Pr„sidentialsystem
Religion: hauptsächlich Christen
1.2 Karte
A Südafrika | 1 Pretoria | a Oranje |
B Lesotho | 2 Johannesburg | b Vaal |
C Swaziland | 3 Kapstadt | c Groot |
D Südwestafrika | 4 Port Elizabeth | d Limpopo |
E Botswana | 5 Durban | e Olifants |
F Mosambik |
1.3. Klima
Südafrika hat ein sehr diverses Klima:
-ein Mittelmeerklima um Kapstadt
-ein Savannenklima im Norden
-ein W?stenklima im Nordwesten
Niederschläge zwischen 200 mm und 1000 mm, Temperatur zwischen
12°C und 23°C (Durchschnittswerte)
1.3.1 Klimadiagramm von Kapstadt
2. Bevölkerung
Südafrika hat viele Bevölkerungsgruppen:
-Schwarze (Bantu): 69.5%
-Weisse: 16.5%
-Mischlinge (Coloured): 12%
-Asiaten (vor allem Inder): 2%
2.1 Bevölkerung und Rassenproblem
Um 1650 gründeten die Holländer Kapstadt als Versorgungsstation
für ihre Schiffe auf dem Seeweg zu ihren Kolonien in Südostasien.
Zusammen mit einwandernden Europäern anderer Nationen besiedelten
und kultivierten sie das damals fast menschenleere, nur von wenigen Buschmännern
und Hottentotten bewohnte Gebiet am Kap und rückten später nordwärst
ins Landerinnere vor. Etwa zur gleichen Zeit wanderten verschiedene Negerstämme
auf der Suche nach besseren Weideflächen aus dem tropischen Afrika
nach Süden. Die Nachkommen beider Gruppen beanspruchten später
das Land als ihre "ursprüngliche" Heimat: Die Folgen waren lange,
blutige Auseinandersetzungen. Die Schwarzen unterlagen schliesslich und
wurden mehrheitlich in "Reservaten" angesiedelt - teils in den bereits
selbständigen Staaten Botswana, Lesotho und Swaziland, teils innerhalb
der Republik Südafrika. Dort lebt heute die Mehrzahl in den sogenannten
Heimatländern, den Homelands oder Bantustans.
Asiaten, fast ausschliesslich Inder, kamen erst um die Mitte des letzten
Jahrhundert als Arbeiter für die Zuckerrohrplantagen Natals nach Südafrika.
Die Volksgruppe der Mischlinge umfasst die Nachkommen der ursprünglichen
Bevölkerung, eingewanderten Malaien, Bantus und Europäer.
3.Wirtschaft
Der Bergbau und die Industrie haben beigetragen, dass sich Südafrika zum wohlhabensten Land Afrikas entwickelte. Südafrika ist also kein Entwicklungsland.
3.1 Bergbau
Südafrika ist eines der wichtigsten Rohstofflieferanten der Erde.
Es besitzt alle Rohstoffe mit Ausnahme von Erdöl und Bauxit (Alumium).
Hier sind die Rohstoffe aufgelistet die Südafrika liefert:
Gold, Diamanten, Chrom, Nickel, Vanadium, Zinn, Phosphate, Kalkstein,
Asbest, Zink, Vermiculit, Glimmer, Titan, Platinmetalle, Silber, Uran,
Mangan, Eisen, Kupfer, Antimon, Flussspat, Kochsalz, Blei, Smaragde, Cadmium,
Beryllium, Kohle.
3.1.1 Gold und Goldbergbau
Vor vielen anderen Bergbauprodukten steht Gold wertm„ssig mit Abstand
an erster Stelle; mit Gold und Diamanten finden wir Südafrika auch
im internationalen Vergleich ganz vorn.
Die berühmtesten Goldlagerstätten sind jene am Witwatersrand
bei Johannesburg. Dort ist Gold in geringsten Mengen dem Schichtgestein
beigemengt: Eine Tonne Gestein der goldführenden Schicht enthält
rund 10 g Gold. Das ergiebigste Lager liegt in etwa 3000 m bis 4000 m Tiefe
und erstreckt sich über Hunderte von Quadratkilometer.
3.2 Industrie
Die südafrikanische Wirtschaft beruhte bis zum Ersten Weltkrieg
nahezu ausschliesslich auf Landwirtschaft und Bergbau. Seither entwickelte
sie sich zu einer modernen, wenn auch nicht voll ausgereiften Industriewirtschaft.
Durch die Unterbrechung der traditionellen Zufahrtswegen während
der Weltkriege war Südafrika gezwungen, selbst seine Produkte herzustellen.
Besonders gut aufgestiegen sind die Stahlindustrie, die Kohleverfüssigung
und die Kraftfahrzeugindustrie.
Kohleverflüssigung: Da Südafrika über kein Erdöl
verfügt, aber über riesige Kohlevorkommen, entwickelte man ein
Verfahren, mit dem Kohle verflüssigt werden kann. Heute deckt diese
Technik etwa 10% des Brennstoffbedarfs Südarikas.
4. Politik
4.1 Apartheid
Die Regierung Südafrikas vertrat bis 1992 die Politik der Rassentrennung oder Apartheid. Die Weissen waren der Ansicht, dass die Rassen in ihrer Kultur und Weltanschauung, in ihrem Verhalten und in ihrer Lebensweise, aber auch in ihrem Entwicklungsstand so verschieden seien und dass eine völlige Gleichbehandlung nicht gerecht wäre. Aber heute ist das ganze abgeschafft worden und durch ein normales Präsidentialsystem mit allg. Wahlrecht ersetzt worden. Die Apartheid teilte sich in die Grosse und Kleine Apartheid.
4.1.1 Grosse Apartheid
Der schwarzen Bevölkerung wurden sogenannte Homelands zugewiesen, die sie selber verwalten und bewirtschaften konnten. Es waren meist niederschlagsreiche Gebiete. Weisse duften dort weder Grundstück besitzen noch Handel betreiben. Von den zehn geplanten Homelands sind nur vier verwirklicht worden: die Transkei, Bobhuthatswana, das Venda und die Ciskei (TBVC-Staaten). Diese beanspruchen etwa 12.5% der Fläche Südafrikas.
4.1.2 Kleine Apatheid
Um ein Vermischen der Rassen zu vermeiden, wurde mit Vorschriften und
Gesetzen die Kleine Apartheid durchgesetzt.
Hier sind einige Bestimmungen:
-für Weisse und Nichtweisse gibt es getrennte Infrastruktur (Busse,
Kinos.)
-Nichtweisse haben kein Stimm- und Wahlrecht
-die Löhne der Nichtweissen sind niedriger
-den Weissen sind bestimmte Berufe und Arbeitsplätze vorenthalten
4.1.3 Argumente und Gegenargumente zur Apartheid
PRO
-Die Republik Südafrika hat den höchsten Lebensstandard aller
Staaten Afrikas.
-S?dafrika hat eine friedlichere Entwicklung als viele Staaten des
Kontinent.
-Es gibt kaum Elendsviertel vor Städten (Slums).
-Nur noch knapp 15% der jungen Schwarzen sind Analphabeten.
-Von 1972 bis 1975 stiegen die Löhne der Schwarzen um 92%, die
der Weissen aber nur um 46%.
-Soweto hat fünf Sportstadien für Schwarze, Pretoria nur
drei für Weisse.
-Die meisten Firmen behandeln die Schwarzen besser als vorgesehen.
-Schwarze aus Nachbarländern versuchen ständig illegal nach
Südafrika einzuwandern.
-Die Schwarzen besitzen 360 000 Personenwagen, mehr als alle andern
Afrikaner zusammen.
CONTRA
-Die knapp 17% Weissen beanspruchten alle 171 Parlamentssitze.
-Die Schwarzen durften zwangsumgesiedelt werden.
-Die Menschenrechte der Nichtweissen wurden missachtet.
-Die nichtweissen Arbeiter lebten in eigentlichen Ghettos.
-Nur Schwarze mussten Schulgelder bezahlen.
-Die meisten Hotels, Restaurants, Kinos und Sportpätze waren <For
whites only>.
-Die Weissen besassen die Macht - politisch, wirtschaftlich und sozial.
-Der Reichtum der Weissen beruhte auf der billigen Arbeitskraft der
Schwarzen.