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1. Februar 1997 Lake Hume Samstag

Bruch des Gepäckträgers

Morgens hatte ich eine schöne Abfahrt nach Wodonga. Ich startete sehr früh, da ich nicht gesehen werden wollte. Ich ging erst in den McDonalds um Frühstück zu essen und Zeitung zu lesen. Danach shoppte ich. Ich kaufte mir einen Billig-Walkman mit Radio und ein zweites Paar Hörnchen. Danach hatte ich das Pech, dass mir auf einer Kreuzung der ganze Frontgepäckträger auf die Strasse fiel. Nicht der eigentlich Gepäckträger brach, sondern die etwas instabile Aufhängung. Der Träger war zu extrem verbogen und so musste ich einen neuen kaufen. Es war insofern Glück, da ich morgens noch mit teils über 70km/h die Abfahrt runterdüste und dass es in einer Stadt passierte, wo es einige Bikeshops gab. Es hätte auch im Outback passieren können. Schliesslich kriegte ich endlich wieder einen Haarschnitt. Entlang dem Lake Hume (aufgestauter Murray River) machte ich dann Pause und ging schwimmen. Die Strecke war dann weiter ziemlich hügelig. Ich fand einen schönen Platz am See zum Zelten. Ich nahm noch einmal ein Bad. Der Tag war wiederum sehr heiss.

68.6km, 3h48’, 18.0km/h, 20256.4km, 445Hm, Grad 2
 
 

2. Februar 1997 Towong Sonntag

Entlang leerer Strassen am schönen Murray River

Die Strasse nach Towong war hügelig und ging die ganze Zeit entlang Lake Hume oder dem Murray River. In Walcha machte ich eine längere Mittagspause. Gerade an der Grenze zu New South Wales zeltete ich frei an einer schönen Picnic Area am Murray River. Ich ging schwimmen. Abends diskutierte ich mit einem älteren Australier, der sich dort für einige Monate eingenistet hat und dann auf die Trockenperiode wieder zurück nach Queensland fährt.

108.11km, 5h45’, 18.7km/h, 20364.8km, 485Hm, Grad 2
 
 

3. Februar 1997 Geehi Montag

Über viele Hügel in die Snowy Mountains

Morgen ging’s erst ziemlich auf und ab bis Khancoban. Im Visitorcenter kriegte ich gutes Infomaterial. Unter anderem eine Beschreibung des ganzen Alpine Ways mit Kilometrierung und eine Höhenliste. Nach Khancoban ging es dann steil bergauf. Beim Kraftwerk Murray 1 machte ich einen Stopp., um eine Führung durch das riesige Werk zu machen. Wir waren lediglich zu dritt. Danach ging es härter und länger hoch bis ca. 1000m, wo dann auch der schöne Scammels Lookout war. Die Wälder waren schön mit vielen bunten Vögeln und Buschbäumen. In Geehi zeltete ich dann über Nacht. Es war eine grosse Weide, wo es unter anderem auch Känguruhs hatte. Im Bach konnte man sich waschen. Ich sprach länger mit einem Spanier. Viele absolute Höhenmeter machte ich nicht, da am Schluss wieder eine lange Abfahrt war. Für Radler ist der Eintritt frei und die Zeltplätze sind im eintritt inbegriffen. Es wäre 12A$ pro Fahrzeug und Tag.

59.91km, 4h29’, 13.3km/h, 20424.9km, 1400Hm, Grad 4
 
 

4. Februar 1997 Thredbo Dienstag

Harter Aufstieg zum "Toten Pferd"

Erst fuhr ich über einen Pass bis die Hauptsteigung begann (mehr als 1000Hm). Diese Steigung war etwa 12km lang und über weite Teile noch Schotter! Es hatte einige Baustellen in der Strecke. Die Steigung war steil und sehr schwer zu fahren. Fast oben angelangt kam der Spanier mit seinem Freund wieder, den ich am Vorabend bereits in Geehi traf. Sie boten mir eine Übernachtung in Thredbo an. Sie würden jedoch erst nach 2200Uhr zurückkommen. Einmal auf dem Pass Dead Horse Gap (ca. 1600m hoch) war ich schnell im Wintersportort Thredbo. Der Ort sieht etwas ausgestorben aus. Er liegt am Hang und hat extrem steile Strassen. Ich entschied, eine Nacht ins Hostel zu gehen. Dort traf ich drei Bernerinnen, mit denen ich abends etwas sprach.

47.82km, 4h24’, 10.8km/h, 20475.0km, 1670Hm, Grad 6
 
 

5. Februar 1997 Berridale Mittwoch

Auf dem Dach Australiens.

Ich stand sehr früh auf, so dass ich um 720Uhr losfuhr. Ich wollte bis ans Ende des Sessellifts mit dem Velo gehen. Erst hatte ich noch Mühe den Anfang des Weges zu finden. Der Weg war eine Schotterpiste, die teils extrem steil war. Da es relativ viele Steine hatte, musste ich mein Velo öfters schieben. Ich hatte schliesslich etwa 50 Minuten für die etwa 550Hm. Die drei Schweizerinnen kamen gleichzeitig oben an. Ich lief mit ihnen zum Gipfel des Mt.Kosciusko. Der ganze Weg bis zum Pass war ein Boardwalk und auch ziemlich flach. Die Vegetation wechselte in alpine. Es war ziemlich windig. Den Schlussaufstieg musste man dann auf einer Schotterstrasse machen, da sie für Revegetation den Wanderweg schlossen. Wir sassen länger auf dem Dach Australiens auf 2228m und schauten über das schöne Plateau. Beim Abstieg kamen uns dann viele Leute entgegen. Die Abfahrt machte nicht so Spass wie erwartet, da es zu steil war. Die Schweizerinnen wollten den Sessellift hinunternehmen. Als sie jedoch den Preis hörten (13.50A$), entschlossen sie zu laufen. Schliesslich kamen sie mit Überredungskunst gratis auf den Lift. Ich packte mein Zeugs und fuhr nach Jindabyne hinunter. In der Abfahrt kurz vor dem Ort hatte ich mit 87km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt! In Jindabyne schaute ich mir das riesige Visitorcenter an. In Berridale kochte ich Dinner in einem Park. Nach einigen Kilometern übernachtete ich bei einer Baustelle entlang der Strasse ca. 19km vor Cooma. Eine riesige Spinne erschreckte mich abends noch im Vorzelt. Es war ein langer Tag, der mit einem schönen Sonnenuntergang zu Ende ging.

79.68km,, 3h34’, 22.3km/h, 20567.5km, 1690Hm, Grad 2

+12.8km Mountainbiken
 
 

6. Februar 1997 Canberra Donnerstag

Ankunft in der Hauptstadt Australiens

Ich stand wiederum sehr früh auf, um bevor die Bauarbeiter eintreffen zu verschwinden. Ich ass in Cooma Frühstück, wo mich eine deutsche Reisegruppe belagerte. Die Strecke nach war gespickt mit Rolling Hills. Es war sehr heiss. Am Ende gab es eine längere Abfahrt in die Stadt. Die Stadt sieht völlig geplant aus und hat riesige Strassen. Ich fuhr kurz übers Zentrum. Das Hostel war etwa 4-5km von der City weg. Ich verpasste den Abzweig in die Macarthur Street und machte ca. 5-6km zusätzlich. Im Hostel traf ich Cathy und Dominique (USA, Denver und Belgien, Liège). Mit ihnen schwatzte ich länger. Das Hostel ist am Wald gelegen und man hat eine Aussicht in die Stadt.

153.44km, 7h24’, 20.7km/h, 20721.2km, 1090Hm, Grad 4
 
 

7. Februar 1997 Canberra Freitag

Neue Freunde in Canberra

Nach mehr oder weniger ausschlafen, machte ich einen Service am Velo. Ich wechselte die Kette, änderte die Hörnchen, justierte die Lager etc. Ich justierte noch den Sattel bei Cathys ‘neuem’ Velo. Sie kaufte sich ein Myata Second Hand Mountain Bike für 200$. Nachmittags hing ich in der Stadt herum. Es war sehr heiss. Im Hungry Jacks trank ich deshalb vier Cola-Refills. Im Kathmandu kaufte ich eine grüne lange Hose, die heruntergesetzt war. Ich überlegte noch einen Ortlieb-Sack zu kaufen, da ich den Rucksack nach Melbourne schicken will. Abends ging ich mit Cathy, Dominique (Belgierin von Lüttich), einer Australierin und Albert (Holländer) ins Old Canberra Inn, wo Live Musik war. Als wir kamen, waren wir die ersten. Schliesslich hatten wir ziemlich Spass. Albert und die Australierin kamen später im Zickzack-Gang zurück. Ich sass mit Cathy länger auf der Treppe und diskutierte.

Ca.15km, Grad 1
 
 

8. Februar 1997 Canberra Samstag

Ich ging morgens ziemlich früh auf, da ich nicht mehr schlafen konnte. Ich ging dann mit Cathy, Dominique und Albert in die Stadt, wo ein internationales Tanzmusikfestival war. Albert ging spontan auf die Bühne Macarena tanzen. Eine kleine Wasserschlacht mit Cathy endete damit, dass wir beide im grossen Brunnen landeten. Nachdem ich mit Cathy ins YHA zurückging, trafen wir die beiden anderen beim War Memorial abends wieder. Wir gingen zu dritt zum Mt.Ainslie und kochten dort oben Dinner. Auf dem Gipfel hatte es viele Leute. Über Nacht blieb ich bis morgens um 700 mit Cathy draussen.

Ca.25km, Grad 1
 
 

9. Februar 1997 Canberra Sonntag

Morgens wurde ausgeschlafen und für eine weiter Nacht bezahlt. Ich musste das Zimmer wechseln. Wir (Cathy und ich) machten in der Stadt mit Dominique und Albert ab und gingen anschliessend auf den Mt.Blackmount, wo der grosse Fernsehturm (Telstra-Tower) ist. Wir machten oben ab, da ich das Rad nahm. Ich wartete ca. 3/4h bis wir merkten, dass ich im 1. Stock war und die anderen im Erdgeschoss. Die Aussicht vom Turm war exzellent. Die Abfahrt war rassig! In der Nach blieb ich wieder lang mit Cathy auf. Der Tag war wieder schön und heiss.

Ca.35km, Grad 1
 
 

10. Februar 1997 Canberra Montag

Morgens war ich im riesigen neuen Parlamentshaus. Danach schaute ich mir das War-Memorial Museum an. Es ist erstaunlich, in wie vielen Kriegen die Australier mitwirkten (Burenkrieg (Südafrika), New Zeland (Maoris), 1. und 2. Weltkrieg, Korea, Vietnam, Indonesien etc.). Das Museum war gross und sehr gut illustriert. Als ich weiterging Richtung Stadt fuhr ich am CSIRO vorbei, wo Cathy ein Interview hatte. Ich fuhr rasch hoch um zu sehen, ob das Velo noch dort steht. Zufällig traf ich sie gleich dort. wir gingen in die Stadt etwas essen und anschliessend ins Science Museum. Das Museum war exzellent illustriert. Man konnte viele Versuche machen. Das meiste war mit physikalischem oder biologischem Hintergrund. Schliesslich hatten wir noch zuwenig Zeit um alles zu sehen. Cathy musste denn auch früher gehen. Ich hing noch in der Stadt herum und fuhr dann zurück. Abends blieben wir wieder lang auf.

Ca.29km, Grad 1
 
 

11. Februar 1997 Canberra Dienstag

Bei der NASA Tracking Station

Eigentlich wollte ich heute weiter. Ich hatte eigentlich am Vorabend auch schon vorgepackt. Ich hing jedoch morgens noch lange in der Küche herum. Dann reparierte ich Cathys Helm. Schliesslich zahlte ich für eine weitere Nacht. Das Wetter war kühler und bedeckt. Ich fuhr ohne Gepäck nach Tharwa und dann zur NASA Tracking Stationin Tidbinbilla, wo ich mir die interessante Ausstellung ansah. Die Gegend im Hinterland war ziemlich hügelig und schön. Abends wollten wir zu dritt ins Kino, da Kinotag ist. Es war dann jedoch doch 12A$ und wir gingen nur Kaffee trinken. Dominique war heute ziemlich gesprächig. Mit Cathy blieb ich noch bis etwa 600 morgens auf um dann noch etwas Schlaf zu kriegen.

120.7km, 20940.9km/h, ca. 500Hm, Grad 1
 
 

12. Februar 1997 Yass Mittwoch

Harter Abschied von Canberra

Heute packte ich nun definitiv. Das Wetter war mies: Regen oder Niesel. Ich hing noch bis Mittag im Hostel herum bevor ich mich von Dominique und Cathy verabschiedete und ging. Eigentlich wollte ich ja über Goulbourn fahren. Da es nördlich davon jedoch eine Schotterstrasse hatte, die jetzt womöglich sumpfig ist, entschied ich noch nach der Kreuzung den längeren Weg über Yass zu nehmen. Ich kehrte und ging vorerst noch in den McDonalds und danach im Woolworth einkaufen. Dort wollte mich ein Kanadier zum Übernachten einladen. Ich wollte jetzt jedoch endlich starten. Die Strecke nach Yass war rollend mit ein paar kleinen Hügeln. Es war sehr feucht. Ich hatte heute Durchfall. Im McDonalds in Yass ass ich dann etwas und wärmte mich auf. Danach musste ich kurz auf den verkehrsreichen Hume Highway (Highway zwischen Sydney und Melbourne). Ich fand einen Übernachtungsplatz entlang der Bahnlinie.

78.20km, 3h33’, 22.0km/h, 21019.1km, 420Hm, Grad 2
 
 

13. Februar 1997 Holmwood (Cowra) Donnerstag

Das Wetter war morgens wieder besser und die Sachen konnten auf dem Velo trocknen und auslüften. Auf der Fahrt nach Cowra war ausser dem Ort Boorowa in dem ich Lunch ass nicht ausser Farmland. Nachmittags wurde es sehr heiss. Die Fahrt war hügelig mit einer steten Abwärtstendenz. Ich hatte wieder einmal einigermassen guten Wind. In Cowra ging ich im Woolworth einkaufen und kochte einen Tomatenreis in einem Park beim Public Swimming Pool. Ich fuhr anschliessend noch bis die Dunkelheit einbrach. Ich fand schliesslich einen Platz im hohen Gras am Fuss einer Böschung bei Holmwood.

131.60km, 5h59’, 22.0km/h, 21150.7km, 690Hm, Grad 2
 
 

14. Februar 1997 Bathurst Freitag

Schwerer Sturz bei Bathurst

Ich startete früh, kam dann jedoch nicht vom Fleck. Es ging über viele Hügel, jedoch tendenziell stets bergauf. Es hatte relativ viele Trucks auf diesem Highway. Vor Blayney traf ich zwei australische Radlerinnen, die überrascht waren mich zu sehen. Ich war der erste, den sie sahen. Ich sprach etwas mit ihnen während wir etwas assen. Sie waren auf dem Weg nach Sydney und sind in Echucca gestartet. In Blayney ass ich Lunch. Bis Bathurst blieb es hügelig. Ich kam schliesslich bis 900-1000m hoch. In der kurzen Abfahrt nach Bathurst überholte mich ein Truck. Er schwenkte jedoch zu früh wieder hinein so dass ich auf den Schotterstreifen ausweichen musste, dass mich der Anhänger nicht erfasste. Schliesslich flog ich in ziemlichem Tempo über die tiefen Erosionsrillen. Ich hatte eine tiefe Wunde am rechten Ellbogen sowie Schmerzen in der rechten Hüfte. Zum Glück war das Velo ok. Ich fuhr zum Spital (Emergency) um die Wunde auszuwaschen. Ich musste erst sagen, dass ich die Wunde selber auswasche, dass ich endlich drankam. Sie gaben mir Verbandsmaterial mit und sagten, dass ich in drei Tagen die Wunde in einem Spital zeigen muss. Eigentlich wollt ich ja Cathy und Dominique einen Valentinstag Fax senden. Es war jetzt jedoch zu spät. Schliesslich traf ich David, der mich zum Übernachten einlud. Ich hing erst noch in der Stadt herum und telefonierte Malcolm in Sydney und ins YHA Katoomba. Das Velo packten wir mitsamt Taschen auf das Autodach. Er hatte ein schönes Haus ca.10k, ausserhalb. Er will in etwas drei Jahren wieder alles verkaufen, ein Segelboot bauen und um die Welt segeln. Seine Tochter ist noch in Schule und macht viel Mountainbiking. Ich bekam ein gutes Essen, eine Dusche und ein Bett.

103.71km, 6h14’, 16.6km/h, 21254.5km, 1390Hm, Grad 3
 
 

15. Februar 1997 Lake Lyell Samstag

Steiles auf und ab

Morgens musste ich erst in die Stadt zurückradeln, wo ich erst etwas herumhing. Ich entschied mich für die Backroad über Tarana. Ich hatte genug von den Trucks auf den Highways! Ich nahm schliesslich noch die Backroad dieser Backroad. Es war eine schöne, ruhige und sehr hügelige Strasse. Ein Stück war sogar Schotter. Vom Ort weg war wieder befestigte Strasse. Wobei die Strasse so schlecht war, dass man von Loch zu Loch flog. Teils war die Strasse so steil, dass ich runter voll auf den Bremsen sein musste und hoch im kleinsten Gang im Slalom fahren musste. Ich kam schliesslich zum schönen Stausee Lake Lyell vor Lithgow, wo ich übernachtete. Es hatte eine schöne Picnic-Area und einen gratis Zeltplatz, wo es einige Leute hatte.

72.80km, 5h15’, 13.8km/h, 21327.4km, 1080Hm, Grad 4
 
 

16. Februar 1997 Katoomba Sonntag

Touristische Blue Mountains

Das Wetter war immer noch schön und heiss. In Sydney hatten sie die letzten Tage viel Regen. Erst musste ich über einen steilen Hügel zum Highway zurück. Der Highway war meist gut ausgebaut. Da Sonntag war hatte es nicht so viele Trucks. Die Strasse ging bis über 1000m hoch. Der Aufstieg nach Mt.Victoria war zwar steil, jedoch nicht so schlimm wie von allen Leuten beschrieben da kurz. Ich war denn auch ziemlich früh in Katoomba. Ich checkte in der Jugendherberge ein und zu den Aussichtspunkten in die Blue Mountains. Die Aussicht über die Schlucht war schön. Es hatte jedoch viel zu viele Touris. Ich ging noch in eine Videothek um zu schauen was das für ein Film ist, den Cathy mir sagte ich anschauen soll. Es ist eine Amerikanerin die auf einem Eurotrip eine Romanze mit einem Franzosen hat! Im Hostel traf ich Hodel Franz, den ich vor drei Jahren bereits in Invercargill traf! Er kannte mich noch. Er war länger unterwegs und wollte auch noch weiter nach Neuseeland. Ich war müde, da ich Probleme mit dem Nacken hatte. Also schaute ich nur noch etwas Fernsehen und ging dann schlafen. Abends gewitterte es heftig.

46.37km, 3h14’, 14.3, Grad
 
 

17. Februar 1997 Sydney Montag

60km Stadtverkehr

Ich versuchte früh zu starten. Erst ging ich noch kurz ins Spital um meine Wunde zu zeigen. Bis runter nach Penrith war es fast nur Downhill. Ich nahm dann den langen Highway 44 der gegen Osten immer verkehrsreicher wurde. Von Parramatta weg war es dann hektisch und wirklich kein Platz für Velos. Der letzte Teil in Pymble war unerwartet steil auf und ab. Ich bekam ein grosses Zimmer für mich. Abends fuhren wir noch nach Bobbin Head im schönen Ku-Ring-Gai-Chase Nationalpark. Wir hatten ein tolles Nachtessen mit gutem Wein. Die Gegend scheint ziemlich reich zu sein. Ich fuhr 50-60km nur in der Stadt!

101.30km, ~5h04’, ~20.0km/h, 21475.6km, 575Hm, Grad 2
 
 

18. Februar 1997 Sydney Dienstag

Wir fuhren zur Pittwater Peninsula nach Palm Beach. Malcolm zeigte mir einige schöne Strände. Schliesslich erklommen wir auf unüblichem Weg das Barrenjoy Lighthouse. Vor dem Lunch gingen wir noch im warmen Meer baden. Bei der Rückfahrt machten wir einen Stop bei seiner älteren Schwester. Abends gingen wir mit einem Freund nach Sydney in den Ausgang. Wir assen im Planet Hollywood und hingen schliesslich noch in der Stadt herum.
 
 

19. Februar 1997 Sydney Mittwoch

Nach einem wie immer gediegenen Frühstück und Birdwatching gingen wir in die Stadt. Wir schauten uns den alten Stadtteil The Rocks an, gingen hoch zum Tower, wo man eine sensationelle Sicht hatte. Wir schauten uns das wunderschöne Opernhaus an etc. Abends trafen wir zwei Freunde und gingen in einem Pub bei The Rocks essen. Ich nahm Salatbuffet. Als wir heimkamen spielten wir noch Schach. Malcolm ist ein exzellenter Schachspieler!
 
 

20. Februar 1997 Sydney Donnerstag

Heute gingen wir nach Manly. Der Fährtrip war wirklich schön. Die Beach in Manly auch. Ich kaufte mir dort in einem Bikeshop einen Michelinreifen für 39$. Durch den botanischen Garten gingen wir in die NSW-State Library. Wir besuchten dann noch kurz den City Bike Shop. Abends gingen wir im Darling Harbour essen und anschliessend nach Kingscross, wo sich das Nightlife abspielt.
 
 

21. Februar 1997 Singleton Freitag

Mit dem Zug aus Sydney

Ich musste gehen, da ich sonst umziehen hätte müssen, da sie Besuch kriegen. Ich fuhr erst den steilen Weg hoch nach Pymble und dann hinunter nach Hornsby, wo ich den Zug nach Newcastle nahm (ca. 9$). Es war nicht viel Platz im Zug für Bikes. Ich hing dann erst länger in der Stadt herum und diskutierte noch mit einem älteren Mann. Die Strasse Richtung Maitland/Singleton war extrem befahren. Ich fand schliesslich einen Platz im Busch kurz vor Singleton. Es hatte dort überall Spinnennetze mit riesigen Spinnen. Das Wetter war immer noch gut und heiss. Die Luftfeuchtigkeit hier an der Ostküste ist jedoch viel höher.

76.58km, 3h49’, 20.1km/h, 21552.2km, 890Hm, Grad 2
 
 

22. Februar 1997 Burning Mountain (Wingen) Donnerstag

Übernachtung beim rauchenden Berg

Morgens verlor ich erst viel Zeit i McDonalds in Singelton beim Zeitung lesen. Auf dem Weg nach Muswellbrook musste ich einen Plattfuss flicken. Ich wechselte bei dieser Gelegenheit auch gleich den Reifen. Bis Muswellbrook war es hügelig, dann wurde es flacher bis Wingen. Es war heute extrem heiss und ich musste viel trinken. Bei der Rest Area des Burning Mountains gleich nach Wingen liess ich das Velo und machte die kurze Wanderung hoch zum Berg. Es war gerade Sonnenuntergang. Deshalb sah ich relativ viele Tiere im Wald. Der Berg rauchte etwas, war jedoch nicht so spektakulär. Es ist eine unterirdische Kohlader, die seit ein paar Tausend Jahren brennt. Ich stellte das Zelt in der Nähe der Rest Area auf. Jeweils an Freitagen und Samstagen passe ich mehr auf, wo ich mein Zelt aufstelle. Man weiss nie was für Leute in der Nacht noch vorbeikommen.

112.44km, 5h46’, 19.5km/h, 21664.7km, 995Hm, Grad 2

23. Februar 1997 Nemingha (Tamworth) Sonntag

Nach dem Frühstück bei der Rest Area ging es über den Hügel nach Murrurundi, wo ich auf der Rest Area Kaffee und Kuchen von älteren Reisenden bekam. Anschliessend ging es steil über die Liverpool Range. Von Willow Tree weg nahm ich die flachere Nebenstrasse. In Quirindi ass ich Lunch. Ich hatte heute schwere Beine und kam kaum vom Fleck. In Tamworth blieb ich im McDonalds hängen. Bei Düsterheit fand ich dann einen Platz bei Nemingha am Fluss, wo ich noch badete. Es war extrem feuchte Luft und schwitzte daher enorm.

126.17km, 7h06’, 17.8km/h, 21791.7km, 730Hm, Grad 3

24. Februar 1997 Uralla Montag

Abendliche Einladung

Bis Moonbie war es noch angenehm. Dann kam jedoch der steile Moonbie Hill. Zudem war es extrem heiss. Nach dem ersten steilen Aufstieg ging es stetig aufwärts bis etwa 1100m hoch, wo das Plateau erreicht war. Von dort ging es dann zügig nach Ullara mit dem guten Rückenwind. In Uralla organisierte ich im Hardwareshop eine Box für das Paket nach Melbourne zu Rowan + Anne Marie. Ich durchsuchte sämtliches Material durch und kostete etwa 9$. Vor dem Supermarkt lud mich eine Frau zum Übernachten ein. Es war eine Familie mit fünf Kindern wobei nur noch drei Zuhause wohnen. Sie wohnten schön ca.5km ausserhalb. Es gab BBQ und Salat. Ich zeltete im Garten. Sie hatten einen uralten und einen ganz jungen, verspielten Hund, der mir auch schon die Schuhe entführte. Sie war Lehrerin, er arbeitet bei für die Gemeinde.

86.57km, 5h27’, 15.8km/h, 21878.5km, 1295Hm, Grad 4

25. Februar 1997 Ebor Dienstag

Heftige Niederschläge

Die Familie verliess noch vor mir das Haus. Ich konnte in Ruhe frühstücken und dann das Haus über den Hinterausgang verlassen. Ich war schnell in Armidale und hing dort etwas herum. Auf der Strasse Richtung Grafton war dann kaum noch Verkehr. Es war sehr hügelig, kam jedoch einigermassen gut vorwärts. Bei Wollomombi ging ich mir die Schlucht anschauen, die etwa 2km von der Strasse weg liegt. Es war eine steile Abfahrt hinunter. Die Schlucht ist etwa 400-500m tief und hatte hohe Wasserfälle mit erstaunlich viel Wasser. Als ich dort war kam ein heftiges Gewitter auf. Es regnete gewaltig. Ich hatte jedoch Schutz im Shelter. Als ich dann weiterfuhr kam ich ins nächste Gewitter und wurde klitschnass. Es ging bis über 1300m hoch! Beim Eindunkeln kam ich ins Nest Ebor, wo ich Wasser auffüllte. Es war auf einem höheren Plateau und hatte erstaunlich viel Landwirtschaft. Ich zeltete gleich hinter dem Dorf hinter den Bäumen im nassen Gras.

108.09km, 6h15’, 17.2km/h, 21986.8km, 1430Hm, Grad 5

26. Februar 1997 Lawrence Mittwoch

Durch wunderschönen Regenwald

Morgens ging es dann doch nicht so früh los wie ich wollte. Das Wetter war wieder gut, jedoch alles nass. Es ging nun tendenziell immer hinunter mit kleinen Gegenanstiegen. Es war vorwiegend Farmland. In Hernani tankte ich bei der kleinen Tankstelle und General-Store Wasser. Von dort weg ging es dann wieder über einige Hügel durch wunderschönen Regenwald. Verkehr war fast keiner. Die Gravelroad, von der ich Infos hatte von 10-30km Länge und sehr rauh sein sollte, stellte sich als gute Schotterstrasse über 14km fast nur abwärts heraus. Am Ende des Schotters machte ich in einer schönen Lichtung Pause. In Nymboida machte ich dann beim Generalstore noch mal für ein Cola Halt. Ich hörte, dass nur zwei Stunden vor mir zwei Radler durchgekommen seien. Die Fahrt nach Grafton war angenehm. Ich steuerte die Touristinfo und den McDonalds an. Ich entschied, die Strasse entlang der Küste über Maclean nach ByronBay zu nehmen. Es war rundherum Gewitter. Ich konnte dem Regen irgendwie entfliehen. Ca.15km nördlich von Grafton fand ich einen schönen Platz über Nacht bei einem Bootanleger entlang dem Clarence River. Es war extrem feuchte Luft und heiss. Es begann dann doch noch zu regnen. Ich lag nur so im Zelt und schwitzte vor mich hin.

135.40km, 7h07’, ~19km/h, 22122.2km, 1020Hm, Grad 3
 
 

27. Februar 1997 Byron Bay Donnerstag

Reifenprobleme

Morgens regnete es immer noch in Strömen! Also schlief ich länger als ich wollte. Pitschnass fuhr ich nach Lawrence und nahm die Gratisfähre über den Fluss. Als ich durch Maclean fuhr gab es plötzlich einen Riesenknall. Der Hinterreifen (Continental) ist mir explodiert. Ich kaufte mir im Bikeshop zwei Schwalbe City Jet für je 22$. Ich staunte, dass ich hier in Australien Schwalbe Reifen finde und dann noch für einen solch guten Preis. Der Pacific Coast Highway war hier relativ gut ausgebaut und hatte meist genügend Platz. Es hörte nachmittags auf zu regnen. Von Ballina weg konnte ich entlang der Küste fahren. Ich hatte schliesslich guten Rückenwind und machte nachmittags etwa 120km. In Byron Bay hatte es an jedem Ecken entweder Travellers oder sonst komische Typen. Ich quartierte mich im J’s YHA ein. Ich lernte einige Leute kennen, unter anderem auch Schweizer. Um 22Uhr schlossen sie bereits die Küche und um 23Uhr respektive 2330Uhr mussten wir alles räumen und das Licht wurde ausgemacht. Ein Scheisshostel, wo man nirgends bleiben kann. Ich ging für einen Spaziergang um all die betrunkenen Leute zu sehen und schrieb anschliessend im Halbdunkeln noch Tagebuch.

147.87km, 6h24’, 23.1km/h, 22270.2km, 350Hm, Grad 4
 
 

28. Februar 1997 Byron Bay Freitag

Nerviges Byron Bay

Ich machte kurz einen Service am Velo. Dann hing ich überall herum, schrieb etwas, ging an die Beach, shoppte ..... Am Abend war im Hostel eine Sangriaparty. Es passierte, was passieren musste. Alle betranken sich und landeten schliesslich mitsamt den Kleidern im Pool. Ich diskutierte mit einem Amerikaner von L.A. und schaute mir die Sache aus sicherer Distanz an. Ich fand in den zwei Bikeshops keinen Freilaufkörper. Mein Freilauf bekommt immer mehr Spiel und macht teils komische Geräusche. Ich möchte ihn überprüfen lassen bevor ich ins Outback fahre. Ich will ihn erst öffnen lassen, wenn der Bikeshop auch das entsprechende Teil hat. Anderweitig kann es passieren, dass ich festhänge.
 
 
 
 

Statistik Monat Februar 1997:
 
 
 
 
 
Datum
Etappenort
Km
Std
km/h
Total
Hm
Grad
1.2.97
Lake Hume
68.60
3.81
18.0
20256.4
200
2
2.2.97
Towong
108.11
5.75
18.7
20364.8
485
2
3.2.97
Geehi
59.91
4.48
13.3
20424.9
1400
4
4.2.97
Thredbo
47.82
4.40
10.8
20475.0
1670
6
5.2.97
Berridale
92.48
4.15
22.3
20567.5
1690
2
6.2.97
Canberra
153.44
7.40
20.7
20721.2
1090
3
7.2.97
Canberra
15.00
1.00
15.0
20741.2
150
1
8.2.97
Canberra
25.00
1.50
16.7
20756.2
100
1
9.2.97
Canberra
35.00
2.00
17.5
20791.2
250
1
10.2.97
Canberra
29.00
1.50
19.3
20910.2
100
1
11.2.97
Canberra
120.70
4.83
25.0
20940.9
500
1
12.2.97
Yass
78.20
3.55
22.0
21019.1
420
2
13.2.97
Cowra
131.60
5.98
22.0
21150.7
690
2
14.2.97
Bathurst
103.71
6.23
16.6
21254.5
1390
3
15.2.97
Lake Lyell
72.80
5.25
13.8
21327.4
1080
4
16.2.97
Katoomba
46.37
3.23
14.3
21374.3
890
3
17.2.97
Sydney
101.30
5.07
20.0
21475.6
575
2
18.2.97
Sydney
0.00
21475.6
0
1
19.2.97
Sydney
0.00
21475.6
0
1
20.2.97
Sydney
0.00
21475.6
0
1
21.2.97
Singleton
76.58
3.82
20.1
21552.2
890
2
22.2.97
Burning Mt.
112.44
5.77
19.5
21664.7
995
2
23.2.97
Tamworth
126.17
7.10
17.8
21791.7
730
3
24.2.97
Uralla
86.57
5.45
15.8
21878.5
1295
4
25.2.97
Ebor
108.09
6.25
17.2
21986.8
1430
4
26.2.97
Lawrence
135.40
7.12
19.0
22122.2
1020
3
27.2.97
Byron Bay
147.87
6.40
23.1
22270.2
350
3
28.2.97
Byron Bay
0.00
22270.2
0
1
Total
2082.16
112.04
18.6
2082.4
19390
70
 
Durchschnitt
74.36
4.00
18.2
693
2.5