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1. November 1996 Julian Freitag
Viel Wind und Einladung zum Nachtessen
Am Morgen war es extrem windig und kalt. Ich kämpfte mich hoch nach Santa Ysabel (3000ft). Dort war der Wind jedoch so stark, dass man kaum noch auf dem Fahrrad sitzen konnte. Also machte ich einen langen Stop, was bei der leckeren Brotfabrik leicht fiel. Ich ass ein ganzes, sehr leckeres Dattel-Nuss Brot, das noch warm war. Am Nachmittag fuhr ich dann noch nach Julian hoch (4200ft), was ein schönes kleines Dorf ist. Als ich am Abend den Flug bei Council Travel (Student Travel Agency) buchte, wurde ich noch zum Nachtessen eingeladen. Es war ein älteres Ehepaar von Bonita, die ihren Hochzeitstag feierten. Das Zelt schlug ich auf dem Soccerfield in einem Park auf.

39.96km, 3h48, 10.4km/h, 12767.7km, ca. 600Hm, Grad 4

2. November 1996 Borrego Springs Samstag
Wunderschöner Palmcanyon
Am Morgen blieb ich zuerst im Dorf hängen. Es war dort ein Volkslauf. Ich lernte dort Kim und X kennen, die mir ihre Telefonnummer gaben. Danach ging ich Kaffee trinken. Bis in den State Park ging es dann weit hinunter. Nach dem kurzen Yaqui Pass ging es nach Borrego Springs hinein. Ich befand mich jetzt wieder in der Wüste. Im übergrossen Kreisel ass ich Lunch. Auf dem Zeltplatz hatten sie überaschenderweise Hiker-Biker Sites. Am Abend joggte ich noch in den Palm-Canyon, der wirklich wunderschön ist. Es ist eine Palmenoase mit Wasser in einem Wüstencanyon. Am Abende war es dann so windig, dass ich nicht einmal meinen Kocher in Gang bringen konnte. Schliesslich ass ich kalt im Zelt. Danach ging ich das Campfeuerprogramm über die Fossilfunde (Dinosaurier) anschauen.

61.41km, 2h53’, 21.2km/h, 12829.3km, 560Hm, Grad 2

3. November 1996 Culp Camp Sonntag
Wind, Wind...
Erst hatte ich lange bis ich fortkam. Dann bin ich noch das Visitorcenter anschauen gehen. Von Borrego ging es dann nur noch steil hoch. Etwa um 1500 Uhr musste ich jedoch kapitulieren, da der Wind zu stark war. Ich suchte einen windstillen Ort im Culp Camp (kein richtiges Camp, sondern nur ein Ort mit staubigem Sandpistenzugang ohne Wasser). und blieb dort.

18.34km, 2h21’, 7.7km/h, 12847.8km, 850Hm, Grad 5

4. November 1996 San Elijo Montag
Zurück an der Küste
Ich entschloss, an die Küste zurückzugehen und die Zeit bis ich mein Ticket kriege in San Diego zu verbringen. Also versuchte ich heute nach Cardiff zu kommen. Am Morgen ging es noch etwa eine halbe Stunde hoch. Danach konnte ich eine leichte Abfahrt geniessen. Es wurde so kalt, dass ich mit Handschuhen fahren musste. Bei der Mission in Santa Ysabel machte ich einen Halt um das kleine Museum anzusehen. Es waren viele interessante Aufnahmen zu sehen. Im Dorf konnte ich natürlich nicht widerstehen und kaufte wiederum ein Dudley Dattel-Nuss Brot. Die Fabrik war zwar Montags geschlossen, man bekam das Brot jedoch auch im kleinen Lebensmittelladen. In Ramona entschloss ich nach Cardiff durchzufahren obwohl es noch weit war. Nach der steilen Abfahrt nach Poway bekam ich in einem Bikeladen eine San Diego-Bikekarte (free) um den Weg zu finden, was ohne Karte äusserst schwierig gewesen wäre. Die Bikekarte umfasste die ganze Umgebung von San Diego. Sie beinhaltete alle Radwege und suggestierte Strassen mit Strassennamen. Die Strassen nach Cardiff waren denn auch ziemlich hektisch. Die letzten Kilometer fuhr ich im Dunkeln. Den Flug bekommen ich am 11.11 um 2100. Den Abend verbrachte ich im Coffeeschop Miracle (gegenüber dem Zeltplatz), wo ich Tagebuch schrieb.

137.9km, ca. 21.0km/h, 12985.7km, 1120Hm, Grad 5

5. November 1996 San Diego Dienstag

Auf der Fahrt nach San Diego schaute ich mir noch den Campus der Uni an. Da ich die Bikekarte hatte, fuhr ich dieses mal einen anderen Weg. In San Diego ging ich ins Downtown Youth-Hostel, das einen sauberen und sicheren Eindruck macht. Ich nahm für 2$ mehr ein Zweierzimmer, das ich mit William, einem kanadischen Radler aus Vancouver teilte. Das Velo konnte ich aufs Zimmer nehmen. William geht von hier aus zurück. Unter anderem traf ich Gervasio wieder, der mir erzählte, dass Charly nach einem Tag in Mexiko zurückkam und heim flog. Auch war ein Radfahrer aus Brunnen dort.

45.45km, 2h31’, 17.9km/h, 13031.9km, 340Hm, Grad 2

6. November 1996 San Diego Mittwoch

Den Tag verbrachte ich mit shoppen und herumhängen. Vorallem das Horton Plaza, eine riesige labyrinthische Shopping Mall hat es mir angetan. Ich kaufte mir noch einen schönen Taschenatlas. Ich suchte auch noch einen preiswerten Reise-Schachcomputer, den ich allerdings nicht fand. Am Abend habe ich bis spät in die Nacht Tagebuch nachgeschrieben. Ich war mit meinen Eintragungen stets noch in Kanada!

7. November 1996 San Diego Donnerstag

Ich entschloss , eine dritte Nacht in San Diego zu bleiben. William ging weiter und mietete ein Auto. Ich hing in der herum und ging am Nachmittag noch in den Balboa Park. Im Nature-Company Shop kaufte ich mir ein schönes Cotton-Hemd das 50% herabgesetzt war. Im Hostel traf ich viele interessante Leute.

8. November 1996 San Elijo Freitag

Ich fuhr diesmal wieder entlang Mission Beach nach La Jolla. Bei der Uni holte ich mir dann mein Ticket. Ich kann in Neuseeland/Australien lediglich sechs Monate bleiben, da das Ticket sonst zu teuer wird. Ich hing noch im Campus-Gelände herum, wo es sehr viele Studenten hatte. In Cardiff traf ich Ron auf den Hiker-Biker Sites, der mich den ganzen Abend vollschwatzte. Ich ging dann trotzdem noch in Miracle hinüber, wo es Live-Musik hatte.

50.71km, 2h46’, 18.2km/h, 13095.0km, 355Hm, Grad 2

9. November 1996 Dana Point Samstag

Die Strecke nach Dana Point war nicht gerade interessant. Dafür traf ich heute extrem viele Radfahrer, die meisten jedoch in entgegengesetzter Richtung. Im Camp Pendleton traf ich einen Deutschen, der nach Ushuaia hinunter will. Er kam auch über die 33 von Taft an die Küste! Er will auf seinem Trip 1001 Tage weg sein. Da ich schon mittags in Dana Point war, studierte ich, nach Huntington Beach weiterzufahren, blieb schliesslich jedoch im Doheny State Beach Campground. Ich machte einen ruhigen Nachmittag an der Beach. Am Abend kam noch ein ‘homeless Hike’.

76.55km, 3h39’, 20.7km/h, 13171.2km, 295Hm, Grad 2

10. November 1996 Huntington Beach Sonntag
Bei den Surfern in Huntington Beach
Schon früh nach Dana Point traf ich eine Gruppe von Rennradlern. Zu ihrem Erstaunen fuhr ich bis kurz vor Newport Beach mit ihnen mit. Daher war ich dann auch schon wieder mittags in Huntington Beach, dem Surfer-Mekka. Ich stieg im Colonial Inn Hostel ab, das o.k. war. Am Nachmittag ging ich an die Beach und am Abend noch ein wenig in der Stadt bummeln bevor ich mir wieder einmal die X-Files ‘reinzog’.

46.42km, 2h00’, 23.1km/h, 13217.8km, 230Hm, Grad 2

11. November 1996 Los Angeles Montag
Ab nach Neuseeland
Am Morgen startete ich früher als üblich. Es ging dann auch sehr zügig vorwärts. Da heute ein Holiday-Day ist (Veterans Day) hat es überall auf den Bikepathes viele Leute. Dafür auch nicht so viel Verkehr auf der Strasse. In Long Beach wurde dann gleich vor mir die Hauptstrasse gesperrt, da in der Texaco Öl-Raffinerie ein grösseres Feuer war. Ich konnte jedoch passieren. Es stinkt stark und überall hatte es Feuerwehr. Bei einem Radgeschäft liess ich meine Pedalen lösen. Bei einer Tankstelle entledigte ich mich von meinem Benzinresten. An der Venice Beach setzte ich mich an den Strand, bevor ich zufälligerweise wieder Geri und Margrit traf. Sie hatten ein Auto gemietet und sahen sich den Südwesten im Schnelltempo an. Sie gehen nun Richtung Mexiko weiter. Bei einigen Bikeshops versuchte ich vergeblich eine Box aufzutreiben. Diese kriegte ich dann jedoch von United Airlines wider Erwarten gratis. Ich hatte ziemlich lange bis ich alles umgepackt hatte. Einige Sachen schob ich in die Box hinein. Das Gewicht war schliesslich auch kein Problem. Den Rest des Abends hing ich im Terminal herum. Der Flieger war voll (Boeing 747). Auf dem Flug unterhielt ich mich vorwiegen mit Shannon links von mir, die einen viermonatigen Trip macht.

85.2km, 13303km, 100Hm, Grad 2

12. November 1996 United Airlines Dienstag

Diesen Tag wird es in meinem Leben nicht geben, da ich die Datumsgrenze auf dem Flug überschritt. Ich werde dafür wenn ich zurückfliege einen Tag praktisch zweimal erleben!

13. November 1996 Auckland Mittwoch
Erster Tag in Neuseeland
Morgens um 700 kam ich in Auckland an. Das Gepäck kriegte ich relativ schnell. Dann roch der Spürhund jedoch meine Essenstasche. Schliesslich musste ich mein ganzes Gepäck auspacken. Das Zelt wurde desinfiziert. In L.A. ging beim Einpacken unter anderem mein Computerkabel kaputt. Ich hatte denn auch ziemlich lange bis ich wieder alles zusammen hatte. Dann regnete es derartig, dass ich einige Zeit warten musste. Als ich dann startete, hörte es langsam auf. Bei der Brücke war dieselbe Drehtüre wie vor drei Jahren immer noch da. Ich musste schliesslich das Velo über den Zaun heben. In Auckland ging ich dann in ein Backpackers in Parnell. Den Tag verbrachte ich in Auckland mit herumhängen und diversen administrativen Dingen.

Ca. 35-40km, ca. 200Hm, Grad 2
Broccolireis

14. November 1996 Helensville Donnerstag
In den heissen Quellen von Helensville
Am Morgen war ich nicht besonders motiviert zu starten, da es derart windet. Ich buchte meinen Flug nach Melbourne auf den 14. Januar. Ich nahm schliesslich die Fähre nach Devonport. Der Weg bis nach Kumeu war ziemlich hektisch und teils kompliziert. Den Weg um die Bucht wollte ich mir nicht mehr antun. Bei Helensville musste ich wieder zurückfahren um auf den Zeltplatz in Parakai zu gehen. Es war zwar relativ teuer (12$), dafür war der Eintritt in die Hot Pools (9$) inklusive. Die beiden Amerikanerinnen, die ich in Auckland traf und auch nach Helensville wollten, sah ich nicht mehr. Das Bad in den Hot Pools war entspannend!

69.68km, 4h40’, 14.9km/h, 13380.0km, 500Hm, Grad 3

15. November 1996 Mangawhei Freitag
Auf und ab
Morgens war es immer noch sehr windig. Die Strecke nach Wellsford war extrem hügelig. Da ich auch noch diesen fürchterlichen Wind hatte, war ich langsam. In Wellsford sass ich erstmal in den McDonalds und ging dann zum Friseur. Das Wetter war den ganzen Tag so, dass man stets dachte, es beginne gleich zu regnen. Der Regen kam dann jedoch erst am Abend spät. Auf dem Zeltplatz in Mangawhei Beach (9.50$) war ein deutsches Radlerpärchen mit Velos. Wir spielten Billard und diskutierten. Die Besitzer des Platzes haben gewechselt. Der alte Mann, der vor drei Jahren noch hier war, ist inzwischen gestorben. Der Platz hat jedoch stets noch eine der schönsten Wiesen in Neuseelands.

89.43km, 5h56’, 15.1km/h, 13469.1km, ca. 1200Hm, Grad 5

16. November 1996 Paihia Samstag
Mit Rückenwind nach Paihia
Erst ging es über einen Hügel nach Waipu. Dann war es relativ flach bis Whangarei, die grösste Stadt in Northland. Heute war das Wetter gut und ich hatte sogar den Wind im Rücken. In Whangarei traf ich eine junge Kanadierin mit dem Velo, die gerade mit dem Bus ankam. Die Strasse nach Kawakawa war wieder hügelig und eng. Ich war froh, an einem Samstag hier zu fahren, da es heute fast keine Trucks hatte. Die letzten Kilometer vor Paihia kannte ich ja schon. Die drei Hügel sind wirklich sogenannte ‘Killerhügel’. In Paihia ging ich in die Mayfair Lodge (Backpackers), wo ich zeltete.

141.09km, 7h12’, 19.5km/h, 13610.7km, 955Hm, Grad 5

17. November 1996 Kahoe Sonntag
Gemütlicher Nachmittag im Hostel
Die Strecke nach Kaeo war sehr hügelig. Zudem hatte ich starken Gegenwind. Daher entschloss ich, in Kaeo ins nächste Backpacker’s zu gehen, da es jetzt auch noch regnete. Anfangs wollte ich bis Kaitaia fahren. Ich ging schliesslich in Kahoe ins schöne Hostel. Ich musste allerdings drinnen übernachten, da er nur eine Lizenz für zwei Zelte hat. Am Abend schauten wir uns Spielfilme an.

60.06km, 3h49’, 15.7km/h, 13670.8km, 520Hm, Grad 3

18. November 1996 Rawara Beach Montag

Bis nach Awanui war es wieder einmal hügelig und windig. In Coopers Beach machte ich eine ersten Halt. Lunch ass ich dann bei 4Square in Awanui, wo ich merkte, dass ich den Käse und Butter im Hostel vergass. Bei der Tankstelle traf ich dann Dirkjan (20J.) aus Holland. Mit ihm fuhr ich noch den langen windigen Weg hoch nach Rawara Beach, wo es einen DOC Campground hatte. Als wir dort hinunter fuhren, trafen wir einen Farmer, der uns einlud bei ihm morgens zu duschen. Er war gerade am Kühe hinauftreiben. Der Zeltplatz war ziemlich primitiv und ich zahlte schliesslich auch nicht. Die Zufahrt war das letzte Stück eine extrem rauhe Schotterstrasse.

104.49km, 6h51’, 15.2km/h, 13775.3km, 660Hm, Grad 4

19. November 1996 Rawara Farm Dienstag
Am Nordkap
Morgens packten wir alles zusammen und fuhren zur Farm hoch, wo wir unser Gepäck liessen. Dann kämpften wir uns ca. 60km durch den sturmartigen Gegenwind zum Cape Reinga. Die letzen 21km war eine rauhe Schotterstrasse. Zudem war es auch bergiger. Die Landschaft war jedoch wirklich sehr schön. Viele Kuh-und Schaffarmen und teilweise sah man die riesigen Dünen an der Ninety Mile Beach. Am Cape waren dann überall Touristen. Es war dort so windig, dass man fast in den Wind hineinliegen konnte. Man sah hier, die verschiedenen Farben der beiden Ozeane (Pazifik und Tasman Sea) sowie die Wellen, die von entgegengesetzter Richtung kamen. Ausserdem ging mir meine Kamera (Pentax) wahrscheinlich definitiv futsch,. Die Abfahrten bei der Rückfahrt im Gravel waren teils ziemlich heikel, erreichte ich doch Tempis bis zu 50km/h. Ein Auto sahen wir, dass soeben über den Strassenbord gefahren ist. Mit dem Wind waren wir jedoch schnell zurück. Am Abend gab es ein gutes Nachtessen (Chicken, Beef mit Reis) und einige Biers. Wir übernachteten in einem leeren Zimmer im Haus. Die Hauptbeschäftigung des Farmers ist religiöse Bilder (Ikonen) malen, die er nach Kalifornien verkauft.

117.99km, 6h58’, 16.9km/h, 13893.3km, 1695Hm, Grad 5

20. November 1996 Kohukohu Mittwoch

Erst machten wir uns ein gutes Frühstück mit Eiern, Früchten, Müesli, Kaffee, etc. Dann fuhr ich mit Dirkjan im Schnellzugstempo durch den Rückenwind nach Awanui, wo wir uns das empfohlene Eis genehmigten, das wirklich riesig war für den Preis (1.10NZ$). In Kaitaia ging ich in den Pak’n Save gross einkaufen. Dann musste ich mich bis Ahipara durch den Wind kämpfen. Am Hügel vor Herekino traf ich einen deutschen Radler, der erstaunt war, dass einer mehr Gepäck hat als er. In Broadwood machte ich einen Colastopp. Kurz vor Kohukohu kam ich dann noch in Regen. Das Backpacker’s (9NZ$) ist wunderschön im Busch gelegen. Das Haus ist auf Bäumen gebaut (Tree House Hostel). Am Abend war ich länger mit Deutschen und Schweizern auf , die in einer Sprachschule in Auckland sind.

133.93km, 7h08’, 18.7km/h, 14027.5km, 790Hm, Grad 5
Reis, Steak

21. November 1996 Dargaville Donnerstag
Durch die Kauriwälder
Ich stand in aller Frühe auf um die 7h45’ Fähre zu nehmen. Die kleine Fähre war bis auf den letzten Platz gefüllt. Es war ein wunderschöner Morgen und ich genoss die Fährfahrt (ca. 20min.) über den Hokianga Harbour. Nach den ersten Hügeln und Opononi füllte ich in Omapere meine Wasserflaschen im Visitorcenter. Die Frau dort machte mich als ich ihr sagte, dass ich meine Flaschen auffüllte darauf aufmerksam, dass das Wasser hier nicht gefiltert ist und Guardia haben kann. Ich bekam schliesslich von der netten Frau behandeltes Wasser. In Waimamaku ass ich 1l Eis um Energie für den grossen Hügel zu tanken. Dieser war dann zwar länger (390m), jedoch angenehm zu fahren. Im Waipoa Forest sah ich mir den grössten Kauribaum in Neuseeland an. Der Name ist Tane Mahuta und meint (Mutter der Bäume). Es hatte nicht viele Leute. Die Stimmung in diesem Wald war eigenartig, wenn nicht sogar mystisch. Ich sass eine Weile bei Tane Mahuta (55.5m hoch, 17.7m Umfang, ca. 2000 Jahre alt.). Im Buschwald hatte es auch viele Vögel. Es nieselte leicht. In der Abfahrt nach Waipoa Forest traf ich einen Amerikaner von San Luis Obispo mit einem Anhänger. Bis Kaihu ging es ziemlich rauf und runter. Danach war’s flach bis Dargaville. Unterwegs kamen mir noch zwei Radlerinnen entgegen (wahrscheinlich die beiden Amerikanerinnen von Auckland, Hilary Siemenstad). In Dargaville ging ich auf den Zeltplatz (7NZ$). Abends kochte ich viel zu viel, so dass ich das Essen abfüllen musste.

114.18km, 6h50’, 16.6km/h, 14141.9km, 1530Hm, Grad 5
Pizza Supreme, Pommes Frites, Yoghurt

22. November 1996 Orewa Freitag
Langer, strenger Tag
Morgens fuhr ich im Schnellzugstempo nach Ruawai, da der Wind im Rücken war. Ruawai nennt sich Capital of Kumara (Süsskartoffeln). Da war unter anderem ein Schild: Caught a fish, dag a Kumara, melk a cow. When not: call again! Ca. 8km nach Ruawai wurde es dann hügelig. In Maungaturoto ass ich bei der Post Lunch. Ab Brynderwyn wurde es dann gefährlich, da ich auf dem Highway 1 fuhr. In Wellsford gönnte ich mir einen McDonalds-Besuch. Bis nach Waiwera hatte ich dann doch länger, als erwartet, da mehr grosse Hügel waren als ich dachte. In Orewa war dann die Anmeldung des Zeltplatzes bereits geschlossen. Auf dem Platz war ein Deutscher und eine holländische Radlerin, die mir auf den Keks ging mit ihrer gestohlenen Sonnenbrille. Am Abend ging ich noch Eis essen und Kaffe trinken. Es regnete etwas. Allgemein war es heute jedoch vorwiegend sonnig und windig.

148.15km, 7h45’, 19.1km/h, 14290.3km, 1475Hm, Grad 6

23. November 1996 Auckland Samstag

Morgens fuhr ich vor acht los. So musste ich nicht zahlen, da die Anmeldung dummerweise immer noch geschlossen war. Ich telefonierte heim. Es scheint alles in Ordnung zu sein. Zwei Pakete kamen auch schon an. Die Strecke nach Devonport war hektisch und nichts besonderes. Ich hatte gutes Wetter und starken Seitenwind (West). In Auckland holte ich mir dann mein Airline-Ticket ab. Danach versuchte ich in einem Backpackers einen Zeltplatz zu bekommen. Dort traf ich den Deutschen von Orewa wieder. Das Hostel war voll. Also fuhr ich auf den Zeltplatz in Remuera (10NZ$). Dort sortierte ich mein ganzes Gepäck und liess mein MEC-Daypack randvoll gefüllt auf dem Zeltplatz. Es campten auch zwei belgische Radlerinnen, die von Alaska nach L.A. fuhren. In den Rockys fuhren sie eine ähnliche Route. Am Nachmittag ging ich dann noch mal in die Stadt und hing dort herum und schrieb im Wendys bei Free Coffee Refills Briefe. Auf der Heimfahrt trank ich noch zwei Bier.

65.52km, 4h11’, 15,7km/h, 14356.4km, 1010Hm, Grad 3
Wendys-Food

24. November 1996 Thames Sonntag

Morgens kam ich nicht weg. Ich sprach noch mit den zwei Belgierinnen. Dann bin ich noch im BurgerKing im Süden von Auckland beim Briefe schreiben gesessen. In Clevedon war ein Jahrmarkt. Ich ass dort eine leckere Bratwurst. Das Wetter wusste nicht recht, ob es regnen soll oder nicht. Jedenfalls war ein kräftiger NW-W Wind, der mich gut vorwärtsschob. Nach Kawakawa Point wurde ich mit einem wassergefüllten Ballon beworfen. An der schmalen Küstenstrasse traf ich einen Kanadier mit dem ich bis Kaiaura fuhr. Mit dem Wind war ich schliesslich schnell in Thames. Da es Sonntag war, schien die Stadt wie ausgestorben. Ich zeltete in der Sunkist-Lodge (Backpacker), wo es viele Deutsche und Österreicher hatte.

122.51km, 5h48’, 21.1km/h, 14479.3km, 790Hm, Grad 3
Teigwaren mit Fertigteigwaren, Mais

25. November 1996 Coromandel Montag

Da ich zuerst noch im Pak’n Save war, kam ich spät weg. Mit dem Wind kam ich dann jedoch wieder gut vorwärts (S-Wind)! Die zwei Hügel vor Coromandel hatten es jedoch in sich. Heute war es bedeckt, sehr windig und kalt. In Coromandel entschloss ich, einen ruhigen Tag zu machen, da das Wetter auch ziemlich instabil aussah. Also ging ich zuerst mit Judith aus Deutschland ins Tea-Room. Im ganzen Dorf wimmelte es von Tourenfahrern. Ich hörte, dass in Thames auf dem Zeltplatz acht Radler waren! Hier waren ein holländisches Radlerpärchen und eines mit Auto, sowie ein Deutscher.

59.32km, 3h10’, 18.7km/h, 14538.7km, 510Hm, Grad 3

26. November 1996 Hot Water Beach Dienstag
Hot Pools am Strand
Heute war wieder prächtiges Wetter mit Sonnenschein und idealem Westwind. Dieses mal nahm ich die unter Radlern bekannte 309-Strasse. Der Schotter war o.k. Die Strasse stieg ohne extreme Steigungen auf ca. 300m hoch. Unterwegs schaute ich mir einen Wasserfall und die schönen Kauribäume an. In Whitianga nahm ich nach dem Lunch die kleine 1$ Fähre und fuhr nach Hot Water Beach. Diesmal war ich zur richtigen Zeit hier. Es hatte relativ viele Leute, die grosse Pools buddelten. An gewissen Stellen war das Wasser so heiss, dass es kochte. Ich sass mit dem holländischen Pärchen aus Coromandel im Wasser und in den Pools. Die Temperatur des Meeres war mir zum Schwimmen jedoch zu kalt. Beim Nachtessen gesellte sich noch japanischer Radler zu uns.

54.65km, 3h02’, 18.0km/h, 14593.6km, ca. 500Hm, Grad 3

27. November 1996 Waihi Beach Mittwoch

Am Morgen startete ich so früh, dass ich den Zeltplatz schliesslich nicht zahlen konnte. In Tairua gab es dann einen ersten Stopp mit einer Tüte Milch. Ich begann hier in Neuseeland wieder öfters Milch zu trinken. Die Strasse nach Whangamata ass ich schon früh Lunch. Ich ass mit einer deutschen Radlerin, die hier im Hostel ist, 1l Ice Cream. Danach füllte ich meine Reserven im Bulk Food Shop auf. Bis Waihi kamen noch einige grössere Hügel. Mittlerweile wurde das Wetter schlechter und vorallem kälter. Da ich schon früh (14-1500Uhr) in Waihi Beach war, studierte ich weiterzufahren. Da das Wetter jedoch stürmisch war, setzte ich mich in ein Café. Es regnete dann auch heftig. Anschliessend fuhr ich noch zur Beach hinunter , wo ich auf dem gleichen Zeltplatz war wie vor drei Jahren. Abends sah ich mir einen Film an.

105.30km, 6h04’, 17.3km/h, 14698.6km, 1200Hm, Grad 4

28. November 1996 Whakatane Donnerstag

Morgens startete ich früh. In Katikati gab es einen Bäckerhalt. Es ging bei nervendem Verkehr relativ zügig bis Tauranga. Dort kaufte ich mir endlich Locktide um die nervenden losen Speichen zu fixieren. Im Bikeshop gegenüber kaufte ich mir billige Velohandschuhe. Danach ging es in den BurgerKing., wo ich mich mit Cola vollpumpte. Es ist erstaunlich, dass sie hier Refills geben. Innerhalb der letzten drei Jahre wurden viele McDonalds und BurgerKings gebaut. Nach einer Runde durch die Innenstadt fuhr ich weiter und machte gleich noch im Pak’n Save Halt, um meine Reserven fürs East Cape definitiv aufzufrischen. Ich nahm die hügeliger, jedoch kürzere und verkehrsarme Abkürzung über Welcome Bay. In Te Puke, der Capital of Kiwi, ass ich ein Yoghurt und füllte meine Flaschen und den Wassersack auf, da ich eigentlich frei zelten wollte. Da das Wetter jedoch so schön war und ich sehr guten Rückenwind hatte fuhr ich bis Whakatane durch. Auf dem Camping traf ich Evelyn und Ralf (CH) sowie einen deutschen Radler.

154.65km, 7h15’, 21.3km/h, 14853.7km, 755Hm, Grad 4

29. November 1996 Opotiki Freitag
Gemütlicher Tag mit Essen und faulenzen
Morgens kam ich spät los, da ich noch mit dem Deutschen sprach. Als ich dann losfuhr begann es heftig zu regnen. Nachdem ich alle meine Regensachen anzog hörte es wieder auf. Ich nahm den um 15km kürzeren Weg über Ohope. Die Strecke war sehr schön und weniger hügelig als ich anfänglich dachte. In Opotiki ass ich Lunch. Da ich überall herumhing blieb ich schliesslich dort. Ich arbeitet etwas am Velo und wusch Kleider. Am Abend sass ich mit Evelyn und Ralf zusammen. Wir schauten uns noch einen Spielfilm an (Tequila Sunrise mit Mel Gibson, Kurt Russell und Michele Pfeiffer).

47.66km, 2h28’, 19.1km/h, 14901.5km, 385Hm, Grad 4

30. November 1996 Oruaiti Beach (Waihu Bay) Samstag

Morgens startete ich früh, da ich ein wenig weiter wollte. Ich kam relativ gut vorwärts, obwohl es hügelig war. Das Wetter war sehr schön und den Wind hatte ich im rücken. Unterwegs kamen mir zwei Schweizerinnen (SO) entgegen, die sich über den Wind beklagten. In Te Kaha ass ich eine Riesenportion Chips mit Ketchup. Normalerweise führe ich das Ketchup mit mir. Da ich doch nicht so fit war, blieb ich in Ouraiti Beach auf einem leeren Zeltplatz.

108.81km, 5h37’, 19.3km/h, 15010.4km, 1145Hm, Grad 4

Statistik Monat November 1996:
 
 
Datum

Etappenort

 
Km
 
Std
 
km/h
 
Total
 
Hm
 
Grad
1.11.96
Julian
39.96
3.80
10.4
12767.7
600
4
2.11.96
Borrego
61.41
2.88
21.2
12829.3
560
2
3.11.96
Culp Camp
18.34
2.35
7.7
12847.8
850
5
4.11.96
San Elijo
137.90
6.57
21.0
12985.7
1120
5
5.11.96
San Diego
45.45
2.52
17.9
13031.9
340
2
6.11.96
San Diego
0.00
13031.9
0
1
7.11.96
San Diego
0.00
13031.9
0
1
8.11.96
San Elijo
50.71
2.77
18.2
13095.0
355
2
9.11.96
Dana Point
76.55
3.65
20.7
13171.2
295
2
10.11.96
Huntington.
46.42
2.00
23.1
13217.8
250
2
11.11.96
Los Angeles
85.20
4.26
20.0
13303.0
100
2
12.11.96
Plane
0.00
13303.0
0
1
13.11.96
Auckland
40.00
2.22
18.0
13303.0
200
2
14.11.96
Helensville
69.68
4.67
14.9
13380.0
500
3
15.11.96
Mangawhei
89.43
5.93
15.1
13469.1
900
5
16.11.96
Paihia
141.09
7.20
19.5
13610.7
955
5
17.11.96
Kahoe
60.06
3.82
15.7
13670.8
520
3
18.11.96
Rawara
104.49
6.85
15.2
13775.3
660
4
19.11.96
Rawara
117.99
6.97
16.9
13893.3
1695
5
20.11.96
Kohukohu
133.93
7.13
18.7
14027.5
790
5
21.11.96
Dargaville
114.18
6.83
16.6
14141.9
1530
5
22.11.96
Orewa
148.15
7.75
19.1
14290.3
1475
6
23.11.96
Auckland
65.52
4.18
15.7
14356.4
1010
3
24.11.96
Thames
122.51
5.80
21.1
14479.3
790
3
25.11.96
Coromandel
59.32
3.16
18.7
14538.7
510
3
26.11.96
Hot Water B
54.65
3.03
18.0
14593.6
500
3
27.11.96
Waihi Beach
105.30
6.66
17.3
14698.6
1200
4
28.11.96
Whakatane
154.65
7.25
21.3
14853.7
755
4
29.11.96
Opotiki
47.66
2.47
19.1
14901.5
385
4
30.11.96
Oruaiti B.
108.81
5.62
19.3
15010.4
1145
4
 
Total
 
2299.36
 
128.34
 
17.79
 
2282.7
 
19990
 
100
 
 
Durchschnitt
76.65
4.28
17.81
666.33
3.3