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1. Oktober 1996 Calistoga Dienstag

Steile Hügel

Da ich nach Walnut Creek musste, entschloss ich, übers Napa Valley zu fahren. Sobald ich am Morgen die Küste verliess kam die Sonne zurück. Ich hing dann eine Weile in Sebastopol herum. Ich kaufte mir dort einen Avocet Touring Reifen, der von allen Amerikanern gelobt wird und grosse Kettenritzel. Santa Rosa war dann sehr mühsam zu durchqueren. Danach ging es über extrem steile Hügel (>20%) nach Calistoga. Gezeltet habe ich im Napa Bothe State Park. Eigentlich dachte ich, sie hätten Hiker-Biker Sites, die ich jedoch nicht fand. Schliesslich konnte ich bei einem älteren Ehepaar aus Fresno auf der Site gratis übernachten.

77.98km, 4h22’, 17.8km/h, 10870.9km, 900Hm, Grad 4

 

2. Oktober 1996 Walnut Creek Mittwoch

Wie kommt man über die Brücke?

Den Morgenkaffee trank ich bei St.Helena in einer Swiss Bakery, die feine Gebäcke hatten. Danach versuchte ich überall Infos zu bekommen, wie ich die Brücke bei Vallejo überqueren kann. Ich bekam die konfusesten Antworten. In Napa bekam ich dann bei AAA noch bessere Karten. Sie telefonierten dort auch etwas für mich herum, um Infos zu bekommen. Der ganze Tag war ein stressig mit viel Verkehr, drei beinahe-Unfällen und viel Hektik. Die Brücke musste ich schliesslich mit dem Linienbus überqueren und in Hercules aussteigen. Das Velo konnte an einem Gestell an der Front des Busses befestigt werden. Im Bus lernte ich noch einen Typen kennen, der mich fürs Wochenende auf die Angel Island einladen wollte. Abends gingen wir nach Benicia zur Tochter von Jim essen. Jim wäre zwar mittlerweile pensioniert, begann jedoch wieder temporär zu arbeiten. Ich kriegte ein eigenes Zimmer. Das Paket von MEC ist soeben am Morgen angekommen.

106.93km, 5h13’, 20.4km/h, 10978.1km, 800Hm, Grad 3

 

3. Oktober 1996 Walnut Creek Donnerstag

Ruhetag

Ich machte einen geruhsamen Tag und machte das Paket zum Heimschicken fertig. Das Zelt habe ich im Garten gereinigt.

Ca.15km, Grad 1

 

4. Oktober 1996 Walnut Creek Freitag

Ausflug auf den Mt.Diablo

Am Nachmittag machte ich einen Bikeride auf den Mt.Diablo (3849ft=>1173m). Am nächsten Sonntag wird dort ein Rennen veranstaltet, wobei die schnellsten ca. 45min hätten. Die Steigung war relativ gut, die Sicht schön. Die letzten ca. 300m waren jedoch haarsträubend steil und brutal! Man sah bis zur Golden Gate Bridge und der Sierra Nevada. Ich konnte mir noch den Sonnenuntergang ansehen und musste mich dann beeilen um noch vor richtiger Dunkelheit zurück zu sein. In der Abfahrt sah ich einige riesige Taranteln, die die Strasse überquerten. In Walnut Creek selber sah ich ‘Achtung Wild’ Strassenschilder. Als ich Jim darauf ansprach, sagte er mir, dass es tatsächlich Rehe in dieser grossen Stadt gibt.

Mt.Diablo Aufstieg: 17.97km, 1h15’, 14.1km/h, 965Hm! Total ca.60km, Grad 1

 

5. Oktober 1996 Walnut Creek Samstag

Interessanter Downtown Tag in San Francisco

Morgens ging ich nach 900h mit BART (Bay Area Railway Traffic?) nach San Francisco. Das Velo kann zu nicht rush hour Zeiten gratis im hinteren Teil jedes Wagens mitbefördert werden. Bei der Station traf ich Sarina , ein Au-Pair von Holland. Ich ging noch mit ihr im McDonalds einen Kaffee trinken und tauschten die Telefonnummern aus, da sie in Danville wohnt. Ich fuhr erst ziellos in der Stadt herum. Am oberen Ende der Filbert Street (steilste Strasse von San Francisco, extrem!!) wurde ich Zeuge eines Velo-Diebstahls, wusste jedoch erst nicht, dass dies der Dieb ist den ich sah. Zwei Minuten nachdem ich diesen Typen mit dem Bike sah kamen zwei Girls aus dem Haus gerannt und schrien, wo denn ihr Velo sei. Eine ging mit dem Auto auf die Suche, die andere mit dem Bike. Diese (Caroline) traf ich etwas später in der Wharf wieder Sie hatte einen Plattfuss, den ich ihr flickte. Wir versuchten lange das gestohlene Velo zu finden. Sie hatten den Verdacht, dass Kuriere eines nahen Pizzageschäftes die Diebe waren. Beweisen konnte man jedoch nichts. Schade dass ich mir den Dieb nicht genauer merkte. Abends gingen wir zur Golden Gate um den Sonnenuntergang zu sehen. Danach assen wir zu dritte Dinner in einem mexikanischen Restaurant. San Francisco ist wirklich eine Stadt mit Stil. Es ist für Radler relativ hart, da die Hügel teil sehr steil sind!

Ca.55km, Grad 1

 

6. Oktober 1996 Walnut Creek Sonntag

Stadrundfahrt in San Francisco

Erst machte ich einen Bikeride. Nachmittags führte mich Jim mit dem Auto in der Stadt herum. An der Fishermans Wharf gingen wir essen.

Ca.20km, Grad 1

 

7.-9. Oktober 1996 Walnut Creek Montag - Mittwoch

Shopping in San Francisco

Ich war noch ein zweites Mal in der City um das Australien-Visa zu bekommen sowie mehr anzusehen. Das Visa besorgte ich mir zur Sicherheit, da ich mir etwas den Rücken freihalten wollte, was ich wirklich unternehme. Unter anderem war ich noch mit Michael Karaoke singen, was chaotisch endete. Wir sangen ‘Born to be wild’! Einmal war ich noch im grossen REI Shop in Concord.

ca. 30/21/41km, Grad 1

 

10. Oktober 1996 Halfmoon Bay Donnerstag

Zurück an der Küste

Am Morgen ging ich mit BART in die City, was im Zug ziemlich Aufsehen erregte. Um an die Küste zu gelangen, fuhr ich durch den grossen Golden Gate Park. Über viele Hügel und durch viel Verkehr führte mich der Weg nach Montara. Da ich um 1500 bereits dort war und das Lighthouse Hostel erst um 1630 öffnete, fuhr ich weiter zur Halfmoon Bay. Ich traf dort Yves, einen Quebec Kanadier mit Knieproblemen. Ich hatte genügend Zeit, mir den Strand anzusehen, wo ich Michele, eine Lehrerin aus Lafayette traf. Abends diskutierten wir und tranken ein Bier zusammen.

59.02km, 3h31’, 16.8km/h, 11278.9km, ca. 400Hm, Grad 3

 

11. Oktober 1996 Halfmoon Bay Freitag

Ruhetag

Zum Morgenessen war ich bei Michele eingeladen. Da es schliesslich spät wurde, entschloss ich, eine zweite Nacht zu bleiben und nahm all mein Material auf die andere Site. Den Tag verbrachte ich mit Flickarbeiten und faulenzen. Abends kochten wir Burritos.

 

12. Oktober 1996 Santa Cruz Samstag

Weiterfahrt mit Fernanda

Ich verliess den Zeltplatz wieder spät. Vorallem weil ich noch mit Margrit, Geri, Heidi und Peter diskutierte. Charly war auch wieder hier. Kurz nach dem Start traf ich Fernanda (Mexikanerin aus San Diego 22J.), die in Alaska gestartet ist. Wir fuhren den Rest des Tages zusammen, da sie ein ähnliches Tempo fuhr. Unter anderem wollten wir bei Point Ano Nuevo die Elephant Seal Colonie anschauen, sahen jedoch nur die schöne Beach, da wir kein Permit hatten. Da wir spät waren kamen wir im Dunkeln auf den Zeltplatz (New Brighton Beach State Park), wo auch wieder Yves, Geri, Margrit und Charly war.

99.73km, 4h33’, 22.0km/h, 11379.0km, 660Hm, Grad 2

 

13. Oktober 1996 Monterey Sonntag

Besuch des Aquariums

Die Fahrt nach Monterey war nichts besonderes. Unterwegs verlor ich einmal den Weg. Lunch ass ich in Castroville im BurgerKing. Das Dorf war extrem mexikanisch. In Monterey sah ich mir das schöne, aber teure (15$) Aquarium an. Schade, dass es Sonntag war und es so viele Leute hatte. Das Velo konnte ich beim Aquarium sicher unterstellen. Als ich Richtung Zeltplatz wollte, traf ich Fernanda wieder. Wir kochten zusammen Dinner. Der Aufstieg zum Zeltplatz war erstaunlich steil. Auf dem Camp waren auch wieder die Meute vom Vorabend sowie Paul, der mit einem selbstgebauten Liegerad unterwegs ist. Geri und Margrit werden längere Zeit hier sein, da Margrit einen speziellen Zahnarztbesuch braucht.

77.49km, 4h15’, 18.2km/h, 11456.5km, 455Hm, Grad 2

 

14. Oktober 1996 Big Sur Montag

Fahrt über den 17Miles Drive

Ich hatte wieder einmal Probleme mit meinen vielen Schläuchen. Ich musste einige Löcher flicken bis ich einen brauchbaren Schlauch fand. Darum kam ich erst um 1100 los. Dafür sah ich dann das Meer besonders wild, da um die Mittagszeit Flut war. Das Waren hier entlang dem 17-Miles Drive bisher die spektakulärsten Wellen! Der Umweg über diese Touristenstrasse hat sich gelohnt. In Carmel ass ich beim Safeway mit Paul Lunch. Carmel in eine noble herausgeputzte Touristenstadt mit vielen kleinen, teuren Shops. Übrigens: Clint Eastwood war hier einmal Stadtpräsident. Die Fahrt nach Big Sur war sehr windig und spektakulär . Die Küste ist in diesem Bereich besonders attraktiv. Südlich von Carmel war ich noch länger Zeit in einem schönen Park (Point Lobos). Ich kam kurz vor dem Eindunkeln an. Auf dem Zeltplatz waren wieder alle vom Vortag sowie Ronda und Scott (ein Pärchen aus Minnesota, die von San Jose nach L.A. radeln). Ich sah sie bereits am Morgen bei der Werft in Monterey.

78.38km, 4h00’, 19.5km/h, 11535.0km, 795Hm, Grad 3

 

15. Oktober 1996 Kirk Creek Dienstag

Gemächlicher Tag an spektakulärer Küste

Das war ein kurzer Tag. Es ging über einige Hügel entlang der spektakulären Küste. Leider habe ich unterwegs meine Schweizerflagge am Rad verloren. Die Hiker/Biker-Sites waren sehr klein, jedoch unheimlich schön gelegen. Da ich sehr früh dort war konnte man wieder mal richtig faulenzen, da auch das Wetter mitspielte. Längere Zeit verbrachte ich am Strand auf einem Stein mit schreiben und Pelikanen zusehen., die in Formation über die Wellen flogen als wären sie Surfer! Fernanda, Charly und Yves waren auch wieder da. Als Fernanda ankam, hatte ich meine ‘Wüstenmütze’, mein ‘Wüstenshirt’ sowie die Sonnenbrille auf. Sie kam an und sagte: ’Hi, I’m Fernanda!’, da sie mich nicht erkannte. Die ganze Situation war ziemlich lustig. Den ganzen Abend hatten wir Asche und Rauch über dem Zeltplatz. In der Nähe ist ein grosses Feuer. Entlang dem Highway machte die Feuerwehr ein Backfire um das Hauptfeuer zu bekämpfen. Wir hörten, dass über 2000 Feuerwehrleute im Einsatz seien.

44.34km, 2h33’,17.2km/h, 11579.9km, 735Hm, Grad 3

 

16. Oktober 1996 San Simeon Mittwoch

Grosses Lagerfeuer mit Superradlergruppe

Es ging weiterhin hügelig weiter. Das Wetter ist im Moment in der Nacht und Morgen sehr kalt und tagsüber einigermassen angenehm bis heiss. Lunch assen wir bei einem Touristendörfchen in einer Abfahrt. Danach fuhr ich mit Yves in einem ‘Affenzahn’ nach San Simeon, da wir extremen Rückenwind hatten. Unterwegs sahen wir einen Strand mit hunderten von Seelöwen (seals). Wir machten einen Stop im Visitorcenter des Hearst-Castles. Wir schauten uns die Ausstellung über die Entstehung an, die gratis war. Die Führungen sind extrem teuer und stets ausgebucht (man sähe zudem nur einen Teil des Schlosses). Vom Zeltplatz aus ging ich mit Fernanda und Steve nach Gambria, ein hübsches kleines Dorf, einkaufen. Danach ging die ganze Meute an den Strand, um Feuerholz zu sammeln, das dann auch den ganzen Abend fleissig brannte. Auf der grosszügigen Hiker/Biker Wiese waren Fernanda, Charly, Yves, Ronda, Scott, Steve, zwei deutsche Ärzte, die wir unterwegs bereits trafen und von San Francisco nach L.A. fuhren, sowie ein Pärchen aus Colorado.

78.75km, 3h31’, 22.4km/h, 11658.7km, 750Hm, Grad 3

 

17. Oktober 1996 Pismo Beach Donnerstag

Abendliches Dünenwandern

Am Morgen war ich wieder einmal der letzte, der den Zeltplatz verliess. Es war heute lustig anzusehen, wie alle ihre Zelte auf der Strasse trockneten, da es stark taute. Es ging zügig vorwärts. Jedoch bei Cayucos hatte ich enormen Gegenwind. In Morro Bay machte ich einen kurzen Stop, um die schöne Bucht mit dem bekannten Felsen zu sehen. Kurz vor San Luis Obispo traf ich Yves. Ich hing dann jedoch im BurgerKing und Albertsons herum. Nach der Stadt kam mir ein älterer Rennradler entgegen. Ich grüsste ihn. Er schaute und schaute bis er stürzte und schliesslich im Zaun hing. Es ist ihm jedoch nichts passiert. In Pismo ging ich noch eine kurze Wanderung in den Dünen machen. In den kleinen Hiker/Biker Sites waren Fernanda, Charly, Ronda, Scott, die Deutschen, John-Paul (Engländer, der den Abend Komiker spielte) sowie einige Homeless. Yves und Steve sind anscheinend im ersten SP, der jedoch keine Duschen hat.

86.25km, 3h55’, 22.0km/h, 11745.0km, 395Hm, Grad 2

 

18. Oktober 1996 Lompoc Freitag

 

Ich war auch heute wieder der letzte. Ich traf jedoch Fernanda, Charly, die Deutschen sowie schliesslich auch Yves im Coffeeshop im mexikanischen Guadelupe. Ich fuhr schliesslich mit Fernanda nach Lompoc, wobei es über einen doch recht langen, steilen und heissen Hügel ging. Lunch assen wir erst auf dem schmuddeligen River Park Campground. Es hatte dort ziemlich komische Leute. Wir bezahlten die Site schliesslich auch nicht. Heute waren wir nur noch zu dritt (Fernanda und Charly). Die anderen scheinen den Weg entlang der Küste zu nehmen.

71.24km, 3h12’, 22.2km/h, 11816.7km, 605Hm, Grad 3

 

19. Oktober 1996 Lake Cachuma Samstag

Dorffest in Los Olivos

Ich fuhr wieder mit Fernanda los. In Buellton gingen wir bereits Kaffee trinke. Charly kam kurze Zeit später auch vorbei. Ich traf dort auch einen deutschen Arzt, der eine Tür weiter eine Praxis hat. Ich fragte ihn, ob es möglich sei eine Hepatitis Impfung zu bekommen. Er hatte sie jedoch nicht an Lager. Danach schauten wir uns die Straussenfarm an. Solvang ist ein extrem kitschiger (cheeeesy), unnatürlicher Ort. In Dänemark sah ich jedenfalls noch nie ein ähnliches Dorf. Also machten wir den kleinen, windigen Umweg über Los Olivos, wo ein kleines Festival stattfindet. Wir assen dort Burritos. Danach bekamen wir (Fernanda, Charly und ich) alle eine Gratis China-Massage., sowie free drinks und Aperitivgebäck. In Lake Cachuma gingen wir auf den County Park, wo wir nur für eine Person zahlen mussten, da der Ranger meinte, wir reisten als Paar. Zudem waren wir natürlich wie immer spassig am Gate, was sicher half. Im Camp waren wir zu viert. Gervasio ein Italiener traf abends noch ein. Es war sehr windig.

59.0km, ca.2h57’, ca.20km/h, 11875.7km, 660Hm, Grad 3

 

20. Oktober 1996 Ventura Sonntag

Nach fast 12000km zurück in Ventura

Morgens ging es erst über den San Marcos Pass (2250ft/686m), wo es auf dem Pass eine kleine Wasserschlacht mit Fernanda gab. In Santa Barbara hingen wir dann zu dritt im Coffeeshop herum. Danach ging ich mit Fernanda in den Patagonia Shop, wo ich einen Öleinsatz für meine Lampe kaufte. Am Strand assen wir dann Lunch, wo ich mit Fernanda eine grosse Wasserschlacht hatte. Gut, dass ich so viele Wasserflaschen am Velo habe. Wir waren schliesslich pflotschnass! Die Fahrt zum Emma Wood SP war dann ziemlich mühsam mit Freeway, verfahren, konfusen Kreuzungen, Gravelabschnitten und schliesslich mussten wir die Velos über die Bahn Trasse heben. Da ich heute meinen Loop schloss, gab es Wein und ein tolles Mais Essen. Wir waren immer noch zu dritt. Es war sonst niemand auf dem Zeltplatz.

82.07km, 4h12’, 19.5km/h, 11959.1km, 890Hm, Grad 3

 

21. Oktober 1996 Thousand Oaks Montag

Feuer vor uns

Wir starteten früher als sonst. Erst hingen wir in einem Restaurant herum, das scheusslichen Kaffee hatte. Ich ging währenddessen auf die Post. Ich hatte Post von den Eltern und Sibylle, die bereits weiter ist als ich. Sie war in San Francisco auch privat untergebracht. Danach gingen wir in den Patagonia-Shop, da hier in Ventura die Fabrik ist. Im Outlet, wo es grosse Preisreduzierungen gab, kaufte ich eine dicke und eine dünne Fleece, sowie ein paar Socken (dünn). Danach ging es durch den extrem starken Gegenwind weiter. Momentan windet der trockene Inlandwind Santa Ana. Es war zudem durch den Wind sehr staubig. Am Mittag trafen wir (mit Fernanda) Charly wieder in Port Hueneme. Während wir entlang der Air Force Base fuhren, sahen wir in Richtung L.A. eine komische, riesige, graue Wolke. Je näher wir kamen, desto mehr sah es wie eine Weltuntergangsstimmung aus. Bei Point Mugu trafen wir dann einige Feuerwehrfahrzeuge, die auf weitere Einsatzfahrzeuge warteten. Sie sagten uns, dass bei Malibu ein grosses Buschfeuer ist. Als ich dann einen Plattfuss hatte, fuhr Fernanda alleine weiter, da sie noch bis nach Santa Monica musste und wir bereits sehr spät waren. Bei Leo Carillo wartete ich auf Kristin, während ich meinen Schlauch schon wieder flickte. Sie kam mit ihrer Mutter und Heidi wegen dem Feuer sehr spät. Bei ihnen hatte ich dann ein eigenes Zimmer. Sie kochten heute ausnahmsweise.

79.11km, 4h36’, 17.1km/h, 12038.5km, ca. 200Hm, Grad 2

(mit dem folgenden Tag in Thousand Oaks ca. 20-30km)

 

22. Oktober 1996 Sycamore Canyon Dienstag

Immer noch Buschfeuer

In Thousand Oaks ging ich zum Radgeschäft, um die Kassette, die Ringe und die Kette zu wechseln. Auf dem Weg dorthin traf ich zufälligerweise Reinie, die auf ihrem Morgenritt war. Danach versuchte ich überall Lampenöl zu bekommen. Nach einigen Telefonen fanden wir schliesslich in einem Hardwareshop gleich in der Nähe. Zudem schickte ich ein Paket mit den beiden dicken Fleecen und sonstigem Material heim. Nachdem wir mexikanisch essen gingen, brachten sie mich wieder an die Küste zurück. Bei der Countygrenze zu L.A. war jedoch eine Polizeisperre, die uns nicht durchliessen, obwohl der Zeltplatz nur etwa ½km weiter wäre. Daher fuhren wir 5-6 Meilen zurück zum Sycamore Canyon SP, wo ich im Dunkeln aufstellen musste. Es war niemand sonst dort. die Fishers hatten ein schlechtes Gefühl mich hier einfach alleine im Dunkeln abzuladen.

 

23. Oktober 1996 Dana Point Mittwoch

In einem Tag durch Los Angeles

Ich nahm mir vor bis nach Dana Point zu fahren, obwohl das wirklich sehr weit war. Ich stellte den Wecker, um früh zu starten. Es war jedoch noch zu dunkel, so dass ich noch etwas weiterdösen konnte. Schliesslich startet ich um 740Uhr. Mit dem Velo kam ich schliesslich auch durch die Polizeisperre. Bei Leo Carillo ging ich Wasser auffüllen und traf dort Yves und Steve. Da ich gut vorwärts kam und hungrig war machte ich in Malibu einen Halt. Überall hatte es Feuerwehrleute und Hunderte von Einsatzfahrzeugen. Das Feuer kam bis über die Strasse hinunter. Es hatte unterwegs noch weitere Polizeisperren. Bei Santa Monica war der Radweg kurz gesperrt, da für Baywatch gedreht wurde. Unter anderem sah ich auch Hasselhoff. In Venice Beach habe dich das Velo gestossen, um mehr zu sehen. Unter anderem sah ich Ronda und Scott wieder, die noch am Nachmittag in kalte Minnesota heimeligen. Sie nahmen den Bus von San Luis Obispo, da Scott Knieprobleme hatte. Entlang Marina del Rey waren die Radwege ziemlich konfus. Es kam schliesslich ein weiterer sehr langer Radweg über Manhattan Beach und Hermosa Beach nach Redondo Beach. Von dort weg musste ich auf dem hektischen Highway 1 durch Long Beach radeln. Von Seal Beach bis Huntington Beach gab es dann wieder einen ruhigen Veloweg. Entlang Laguna Beach war es ziemlich gefährlich, da ich in die Rush-Hour kam. Zudem waren die Strassen sehr eng. In Dana Point quartierte ich mich im Doheny State Beach Campground ein. Als es schon dunkel war, kam auch noch Fernanda, die zuerst den Zeltplatz und auch die Hiker/Biker Sites nicht fand. Ich hörte erst nur ihr Bärenglöcklein und rief nach ihr. Sie musste bei Malibu mit Leuten im Auto über teils geschlossene Strassen rundherum fahren, da der Highway kurz vor ihr gesperrt wurde. Da ich bei Redondo Beach einen heftigen Sturz hatte, ist mein Computer wieder einmal auf 0 gesetzt worden. Ich musste auf den Radweg über eine Rampe fahren. Ich lenkte zu früh ab und flog über den Randstein. Ausser kleinen Prellungen war jedoch alles in Ordnung.

86.98km+80km, 3H52’, 22.5km/h, 12205.2km, 160Hm, Grad 5

-> 166.7km

 

24. Oktober 1996 Cardiff Donnerstag

Radwege und Militärcamps

Am Morgen war die Lenkertasche von Fernanda offen und die Oakley-Brille, das Taschenmesser, die Zahnbürste und die Zahnpasta weg. Wir vermuten, dass es ein Waschbär oder Eichhörnchen, da es überall Spuren hatte. Ich gab ihr mein zweites Messer, das ich sowieso nie brauchte, da es stumpf ist. Wir wollten zuerst die Mission in San Juan Capistrano ansehen. Da sie jedoch Eintritt wollten, gingen wir Kaffee trinken. In San Juan Capistrano kommen jedes Jahr Tausende von Tauben am gleichen Tag im Herbst zurück um zu Überwintern. Bis nach San Onofre SP konnte man alles auf Radwegen fahren. Danach ging es durch das Marinecamp Pendleton, wo Helmobligatorium ist. In Oceanside und Carlsbad gab es alles nur keinen Supermarkt. Wir lagen dort ziemlich lange unter einem grossen Eucalyptusbaum. In Cardiff gingen wir auf den San Elijo Beach SP, wo wir alleine waren, kauften wir eine Flasche Wein, um unsere Ankunft zu begiessen. In der Nacht hat es dann sogar geregnet.

84.73km, 4h47’, 17.6km/h, 12289.5km, 395Hm, Grad 2

 

25. Oktober 1996 El Cajon Freitag

Mexikanische Grenze

Bereits in Solana Beach gingen wir in einen netten Coffeeshop. Danach konnten wir zügig weiterfahren über La Jolla nach Mission Beach, wo wir Lunch assen. Die Fahrt zur Grenze, wo die Verwandten von Fernanda uns erwarteten war nicht besonders angenehm. Es hatte viel Verkehr und vorallem viele Rotlichter. Etwa 1km vor der Grenze ging dann noch mein teurer Avocet Reifen auf der Seite ganz kaputt. In zehn Minuten wechselte ich jedoch alles aus. Wir kamen schliesslich einiges zu spät. Es waren recht viele Leute von Fernanda dort, die uns dann herzlich begrüssten. Abends gab es ein leckeres mexikanisches Essen.

76.23km, 3h50’, 19.8km/h, 12363.9km, ca. 500Hm, Grad 2

 

26. Oktober 1996 El Cajon Samstag

Ruhetag in San Diego

Fernanda führte mich etwas durch die Stadt. Ausserdem waren wir noch bei REI, wo ich die ¾ dünne ThermaRest und eine kleinere Benzinflasche kaufte. Die Matratze hat viel zu viel Platz gebraucht. Am Abend kam noch Luis (cousin) vorbei und wir gingen aus ins Gaslamp Quartier.

 

27. Oktober 1996 El Cajon Sonntag

Ruhetag in San Diego

Am Morgen holten wir Pablo in San Diego ab. Fernanda traf ihn und seinen Kollegen an der Küste. Sie sind jedoch noch ohne Velo mit dem Bus in Mexiko herumgereist. Am Nachmittag gingen wir mit Luis und Charista (Inderin) nach Mission Beach spazieren. Am Abend waren wir alle in Tijuana zu einem feinen Nachtessen eingeladen.

 

28. Oktober 1996 Tecate Montag

Fahrt nach Mexiko

Eigentlich wollte ich früh starten. Da ich jedoch noch einkaufen ging, tanken ging und noch im BurgerKing herumhing, wurde es wieder spät. Die Fahrt nach war überaus hügelig. Zudem hatte es überall Border Patrols. Vor der Grenze wechselte ich Geld. Beim Grenzübertritt organisierte ich eine Tourist-Card. Dies war gar nicht so einfach, da man speziell danach fragen musste und niemand englisch sprach. Ich kriegte dann jedoch 180 Tage Aufenthaltsdauer. Danach versuchte ich ein Hotel im scheusslichen Tecate zu kriegen. Diese waren jedoch entweder zu teuer oder Absteigen. Also fuhr ich weiter durch die sehr armen Gebiete. Die Leute wohnten dort wirklich in den letzten Bauten. Da es überall Zäune hatte, war es nicht leicht, einen Platz zu finden. Ich stellte schliesslich mein Zelt in einem Strassengraben auf, wo mich die Autos nicht sehen konnte.

68.61km, 4h07’, 16.6km/h, 12436.1km, 1280Hm, Grad 4

 

29. Oktober 1996 Ensenada Dienstag

Durchs Gebirge zurück ans Meer

Es ging weiter über Berggebiet. Die Strassen waren nicht schlecht, jedoch schmal. Etwa 80% des Verkehrs waren Trucks. Teilweise hupten sie hinter mir, dass ich die Strasse verlassen soll. Wenn Gegenverkehr kam, verliess ich sie bei engen Stellen teils freiwillig. Das ist jedoch bei den mexikanischen Strassen nicht immer gerade einfach, da kein Seitenstreifen besteht und die Strasse teils einiges höher als der Rand ist. Die Truckfahrer und die Leute entlang der Strasse waren alle sehr freundlich und winkten mir. In Ensenada ging ich auf einen doch nicht so billigen Zeltplatz. Danach schaute ich mich in der Stadt um. Am Abend war ich mit zwei Kanadiern (Calgary) zusammen mit denen ich ein grosses Tecatebier trinken musste. Sie erzählten von ziemlich vielen Polizeisperren (alle ca.50km). Ich passierte heute eine. Ich las bereits in den USA, dass momentan eine Art Razzia stattfindet und nach Waffen und Drogen gesucht wird. Es ist ziemlich unangenehm, wenn man um eine Kurve kommt und da etwa zehn Soldaten mit Sturmgewehren stehen. Ich hatte jedoch keine Probleme.

100.51km, 5h26’, 18.5km/h, 12536.6km, 805Hm, Grad 4

 

30. Oktober 1996 El Cajon Mittwoch

Umkehr in die USA im Sturm

Ich entschloss am Morgen nach den USA zurückzukehren. Aus folgenden Gründen: Es war mittlerweile bereits um 1730Uhr dunkel, der Verkehr war hier gefährlicher als erwartet, die vielen Strassensperren sowie meine miesen Sprachkenntnisse. Ich beschloss nach Neuseeland und Australien zu fliegen. Also nahm ich die hügelige Strasse nach Tijuana. Radler durften nicht auf der Autobahn fahren. Sie mussten die enge Inlandstrasse nehmen. Je näher ich an die Grenze kam, desto schlechter wurde das Wetter. Ich hatte einen sturmartigen Rückenwind. In Rosarito ass ich einige feine Bäckereischleckereien und kaufte noch ein Panne Muerto. Nach Tijuana ging es dann zum Glück nur runter. Im Zentrum war dann jedoch ein Riesenchaos. Auf riesigen Strassen und in strömendem Regen kam ich schliesslich zur Grenze. Übrigens das ist der meistfrequentierteste Grenzübergang der Welt. Auf der anderen Seite stürzte ich mich gleich in den ersten BurgerKing, da der Regen derartig schlimm war. Ich telefonierte Michael in El Cajon, dass ich zurückkomme. Schliesslich musste ich in strömendem Regen weiterfahren. Einmal sass ich auf dem Velo und hatte Wasser bis über die Knöchel hoch. In El Cajon kam ich dann durchnässt an. Am Abend machte ich Älplermagronen, die alle lecker fanden. Da der Zähler bei Regen ausfiel, habe ich einige Kilometer zu wenig registriert. Ich hörte, dass der Sturm ein Ausläufer eines tropischen Wirbelsturms war.

132.94km, 3h42’, 15.2km/h, 12726.4km, 705Hm, Grad 5

 

31. Oktober 1996 Ramona Donnerstag

Halloween in den USA

Ich entschloss, zuerst nach Neuseeland zu fliegen und wenn möglich ein billiges ‘around the world ticket’ zu kriegen. Also telefonierte ich am Morgen ein wenig herum. Da ich dann noch alle Bikeshops besuchte und im BurgerKing in El Cajon herumhing, kam ich nicht vom Fleck. Von Lakeside ging es dann ziemlich lange hinauf bis es dann kurz vor Ramona leicht in die Stadt hinunterrollte. Ich bekam dort die Erlaubnis im Comunity Park zu übernachten. Dort hatte ich Tische, WC’s, Wasser und Licht. Den Abend verbrachte ich noch in der Stadt, da es Halloween war. Alle Kinder waren verkleidet und gingen von Tür zu Tür um Candies zu bekommen. Dazu mussten sie klingeln und dann ‘Trigger Tree’ sagen!

56.27km, 3h42’, 15.2km/h, 12726.4km, 705Hm, Grad 4

 

Statistik Monat Oktober 1996:

 

 

 

Datum

 

Etappenort

 

Km

 

Std

 

km/h

 

Total

 

Hm

 

Grad

1.10.96

Calistoga

77.98

4.37

17.8

10870.9

900

4

2.10.96

Walnut Cr.

106.93

5.22

20.4

10978.1

800

3

3.10.96

Walnut Cr.

14.90

1.00

14.9

10993.0

100

1

4.10.96

Walnut Cr.

60.00

2.50

24.0

11053.0

1100

1

5.10.96

Walnut Cr.

55.00

3.00

18.3

11108.0

600

1

6.10.96

Walnut Cr.

20.00

1.00

20.0

11128.0

150

1

7.10.96

Walnut Cr.

30.00

2.00

15.0

11158.0

200

1

8.10.96

Walnut Cr.

21.00

1.00

21.0

11179.0

100

1

9.10.96

Walnut Cr.

40.90

2.00

20.5

11219.9

150

1

10.10.96

Halfmoon B.

59.02

3.52

16.8

11278.9

400

3

11.10.96

Halfmoon B.

0.00

-

-

11278.9

0

1

12.10.96

Santa Cruz

99.73

4.55

22.0

11379.0

660

2

13.10.96

Monterey

77.49

4.25

18.2

11456.5

455

2

14.10.96

Big Sur

78.38

4.00

19.5

11535.0

795

3

15.10.96

Kirk Creek

44.34

2.55

17.2

11579.9

735

3

16.10.96

San Simeon

78.75

3.52

22.4

11658.7

750

3

17.10.96

Pismo Beach

86.25

3.92

22.0

11745.0

395

2

18.10.96

Lompoc

71.24

3.20

22.2

11816.7

605

3

19.10.96

Lake Cachuma

59.00

3.28

18.0

11875.7

660

3

20.10.96

Ventura

82.07

4.20

19.5

11959.1

890

3

21.10.96

Thousand O.

70.00

4.09

17.1

12029.4

300

2

22.10.96

Sycamore

9.11

0.53

17.1

12038.5

100

1

23.10.96

Dana Point

166.70

7.41

22.5

12205.2

160

5

24.10.96

San Elijo

84.73

4.78

17.6

12289.5

395

2

25.10.96

El Cajon

76.23

3.83

19.8

12363.9

500

2

26.10.96

El Cajon

0.00

-

-

12363.9

0

1

27.10.96

El Cajon

0.00

-

-

12363.9

0

1

28.10.96

Tecate

68.61

4.12

16.6

12436.1

1280

4

29.10.96

Ensenada

100.51

5.43

18.5

12536.6

805

4

30.10.96

El Cajon

132.94

6.45

20.6

12669.8

1340

5

31.10.96

Ramona

56.27

3.70

15.2

12726.4

705

4

 

Total

 

1928.08

 

99.42

 

19.4

 

1933.5

 

16030

 

73

 

 

Durchschnitt

64.27

3.31

19.6

534

2.4