Auf dem See

Allgemeines
Im Grossen und Ganzen fahren die Meisten sehr regelkonform, aber wie im Strassenverkehr, fallen jene mehr auf, die sich nicht an Regeln halten.
Sei wachsam und rechne mit allem!
Defensives Segeln
Unsichere Wetterlage
  • Ist die Wetterentwicklung unsicher, segle im Bereich des Hafens.
  • Wird der Wind im Laufe des Tages stärker, segle in jene Richtung, die bei der Heimfahrt der Wind zu erwarten ist.
    • So kann der Heimathafen mit einem Vorwind- oder Raumschotkurs erreicht werden.
    • Grosser Vorteil bei einem Schaden beim Mast, Segel, Ruder oder Motor ...
    • Kleinere Krängung (Neigung des Bootes)
    • Höhe muss nicht gewonnen werden
    • Ohne Grosssegel > keine Patenthalse, kein Schlagen des Baums
Reffen dem auf See
Wann reffen: Eine gängige Regel heisst, wenn du das erstmal daran denkst, solltest du reffen!
  1. Kurs "Hart am Wind" segeln, am besten mit Wind von Steuerbord, so bist du vortritt-berechtigt.
  2. Grossschot lösen
  3. Baumniederholer lösen (Cunningham lösen, der bei meinem Boot nicht vorhanden ist)
  4. Dirk anziehen, so dass der Baum waagrecht liegt und nicht runterfällt
  5. Grossfall fieren und so weit herunterlassen, bis die Refföse beim Hacken eingehackt werden kann.
  6. Mit dem Mastrutscherstopper sichern
  7. Eine Leine durch die Refföse vom Achterliek führen und straff nach hinten ziehen und um den Baum sichern
  8. Den Rest des hängenden Segels mit den Reffbändsel locker mit (Kreuzknoten) am Baum sichern
    (Ausnahme beim 1. Reff, da verzichte ich aufs Binden)
  9. Wenn vorhanden, 1. u. 2. Klemmen vom Einhand-Reff lösen
  10. Grosssegel setzen dabei achten, dass die Segellatten nicht in die Wanten gelangen
  11. Kontrollieren ob der Hals (Öse vorne unten beim Segel) noch im Hacken ist und straff ziehen am Schluss kann die Winschkurbel das Segel straffer anziehen
  12. Baumniederholer anziehen und wenn vorhanden Cunninghamstrecker anziehen
  13. Dirk und die Einhand-Reffleinen etwas lockern
  14. Grosssegel dicht holen
*Es gibt auch die Meinung, dass aus Sicherheitsgründen auf See das Befestigen des Segels, das herunterfällt, nicht befestigt werden soll.
Vor allem dann, wenn der Baum weit aussen wäre. Fährt man kontrolliert "Hart am Wind" wäre dies eher noch möglich.
Beim 2. Reff lösen oder beim Segelbergen würde dies keine Rolle spielen, entweder hat es dann weniger Wind oder beim Segelbergen können die Bändsel im Hafen gelöst werden.
Ergänzende Info: bei meinem Boot habe ich beim Grosssegel ein Einhandreff für das 1. und 2. Reff installiert.
Untiefen
Allgemeines
Der Neuenburgersee hat stellenweise weit draussen noch Untiefen. (z.B. Estavayer)
Wie erkenne ich Untiefen?
  • Bevor man den Hafen verlässt, ist es ratsam die Seekarte zu studieren.
  • Draussen auf dem See sieht man Untiefen via Farbgebung des Wassers.
  • Auf meinem Boot befindet sich einen Fischfinder, der eine Seekarte und ein Echolot beinhaltet.
Vorkehrungen für das Befahren von Untiefen
Die Sportina 680 mit einem Hubkiel (280 kg) hat einen Tiefgang von 0.35 resp. 1.4 m.
Bevor Untiefen befahren werden muss der Hubkiel, das Schwert und der Motor dafür richtig eingestellt werden.
  • Der Hubkiel ist Höhenverstellbar mittels Flaschenzug (Achtung die Leine nur mit Handschuhe bedienen) Die Handschuhe befinden sich im untersten Treppenfach)
    • Handschuhe schützen deine Hände und den Rumpf vor einer Beschädigung
    • Die Bedienungsleine für den Hubkiel befindet sich beim Eingang
  • Das Ruderblatt nach oben schwenken
  • Der Motor
    • Löse zuvor die Arretierung und der Motor kann noch oben geschwenkt werden.
In Untiefe aufgefahren
In der Regel gilt: Fahre den gleichen Weg zurück!
Vorbereitungen bei allen Varianten
  • Schoten sind losgelassen
  • Je nach Windrichtung Segel bergen
  • Falls noch nicht, den Motor ins Wasser senken, starten und im Leerlauf lassen
Ester Versuch
  • Zuerst siehe oben "Vorbereitungen bei allen Varianten"
  • Rückwärtsgang wählen und den gleichen Weg zurück fahren
Zweiter Versuch (bei Booten mit Hub -oder Schwenkkiel)
Idee: Das Boot in Schräglage bringen um den Kiel anzuheben
  • Zuerst siehe oben "Vorbereitungen bei allen Varianten"
  • Alle Personen sitzen auf eine Seite
  • Rückwärtsgang wählen und den gleichen Weg zurück fahren
Dritter Versuch (Boot mit Schwenk- oder Hubkiel)
  • Zuerst siehe oben "Vorbereitung bei allen Varianten"
  • Handschuhe tragen und den Hubkiel nach oben ziehen (immer Handschuhe!)
  • Rückwärtsgang wählen und den gleichen Weg zurück fahren
Vierter Versuch
Idee: Das Boot noch mehr in Schräglage bringen um den Kiel anzuheben
  • Zuerst siehe oben "Vorbereitungen bei allen Varianten"
  • Zusätzlich ein Gewicht, z.B. ein Wassersack oder besser eine Person sitzt gesichert Richtung Dirk auf dem Baum
  • Alle anderen Personen sitzen unterstützend auf der gleichen Seite wie der Baum
  • Rückwärtsgang wählen und den gleichen Weg zurück fahren
Weitere Versuche
Auch im Internet gibts noch weitere Anleitungen, die ich hier nicht beschrieben habe.
Gelungenes Manöver (Alternativmanöver)
An einem windarmen Sommertag begleiteten ein Freund und ich einen Segler mit seinem Boot.
Wir starteten von Estavayer Richtung Seeende, um nach Biel zu gelangen. Schon bald fuhr er in eine Untiefe.
Der erste Versuch mit Retourfahren war erfolglos. Da hatte mein Freund die geniale Idee, dass wir zwei ins sommerlich warme Wasser springen. Das hatte gereicht fürs Loskommen.
Grosse Wellen anfahren
Viel Wind
Hafenkino

Aktuelles Kapitel

>
Weiter >

Kapitel vorher oder nachher