Neuigkeiten aus der Welt der Videospiele Geschichte aus über 30 Jahren Videospiele Bereits publizierte Inhalte auf einen Blick Forum, Kontakte und Richtlinien We share your passion
 

10. Mai 2004


 

This is Football 2004

   

Hersteller: London Studios Vertrieb: Sony CEE

 
Fazit

TiF 2004 kann sich behaupten. An die Steuerung muss man sich zuerst gewöhnen. Aber für ein lockeres Spielchen mit Freunden oder einfach nur zum Spass ist es ideal. (mro)

Positiv

  • Simple Steuerung
  • Über 900 Teams
  • Spannender Karriere-Modus
  • Strategiewechsel im Spiel per Knopfdruck
Negativ
  • Keine direkte Kontrolle der Spieler
  • Grafisch Durchschnitt
 
 
 

Die Sony London Studios, vom Fachmagazin MCV als bestes englisches Entwicklerteam 2003 ausgezeichnet, haben pünktlich zur Endrunde der Champions League ihre Fussball-Franchise lanciert. Die neue Version von TIF bietet die FIFPro-Lizenz, viele Spielmodi und Online-Matches, aber eine schwache Kontrolle.

Bis auf wenige Ausnahmen entsprechen die Namen der Spieler den Daten von Januar 2004. Wer dennoch Namen vermissen sollte, kann sie in einem Editor anpassen. Die Auswahl an Mannschaften ist riesig. Über 900 aus der ganzen Welt sind integriert. Aktuelle Ligen aus vielen Ländern (sogar der Schweiz) sind ebenso vorhanden wie historische Vereine oder Nationalmannschaften. Wie wäre es bei einem Turnier mit dem FC Basel gegen Brasilien 1970, Argentinien 1986 und Olympic Marseille 1990 anzutreten?

Neben den üblichen Ligen und Pokalen, die in jedem Fussballspiel vorkommen müssen und schnell an Reiz verlieren, gibt es zwei andere Optionen, die für Einzelspieler interessanter sind. Im Karrieremodus spielt man mit einem Team der Schulliga, dessen Aussehen von Kopf bis Fuss selbst designt werden kann. Man muss man sich als Trainer mit der Mannschaft hochspielen, kann aufsteigen und auf dem Transfermarkt agieren. Der Modus motiviert über eine lange Zeit. Im Herausforderungsmodus spielt man ein Match unter festen Regeln. Der Erfolg wird mit einer Punktezahl belohnt, die auf der TIF-Website für eine Rangliste eingetragen werden kann. Leider werden die Punkte immer nur addiert. Es zählt Masse, nicht Klasse, das macht die Online-Rangliste langweilig.

Es braucht viel Fleiss bis zum Profi

Die Ballphysik ist sehr gut gelungen. Gesteuert werden die Fussballer simpel, aber gewöhnungsbedürftig. Die Knöpfe sind druckempfindlich; je stärker gedrückt wird, desto fester kickt der Spieler den Ball. Der Zeitpunkt, wann der gedrückte Knopf losgelassen wird,

 
 

bestimmt die Höhe und Weite des Schusses. Die Kontrolle verlangt deshalb ein spezielles Timing. Der Spieler schiesst nicht sofort, wenn man es ihm befielt, es dauert immer ein bis zwei Sekunden. Bei hohen Bällen muss man sich damit arrangieren, dass Kopfbälle nicht direkt ausgelöst werden. Der Knopf muss immer im Voraus gedrückt werden, damit der Spieler sich darauf vorbereiten kann. Wer sinnlos die Knöpfe drückt, hat keine Chance. Jeder Schritt muss bewusst geplant sein. Schnelles Passspiel ist eine Sache der Profis. Dem Spieler, der den Ball annimmt, kann man schon im Voraus befehlen, wohin er den Ball direkt weitergeben soll. Das muss geübt werden, aber funktioniert nach ein paar Stunden wunderbar. Dann hat man auch auf höheren Schweirigkeitsgraden eine Chance gegen den Computer, der schnelle und tödliche Pässe am Laufmeter spielt.

Solide Grafik und nervender Kommentar

Die Grafik reisst keine Bäume aus Echte Gesichter vieler Spieler, feine Animationen und heisse Torszenen aus verschiedenen Perspektiven erfüllen ihren Zweck. Die Spieler bewegen sich gut, aber oft verschwindet ein Bein im Oberschenkel des Gegners. Sonst ist die Technik solide. Störend sind nur ein paar Details: Maradona von 1986 besitzt zwar seine kleine Statur und seine hervorragenden Eigenschaften auch im Spiel, er hat aber ein fremdes Gesicht. Man staunt jedoch, wie viele Spieler ihrem realen Vorbild ähnlich sehen, sogar wenn sie sich bewegen.

Der Kommentar nervt leider schon sehr bald, er quaselt immer den gleiche Quatsch. Man kann sich an ihn gewöhnen oder dreht ihn ab. An Optionen fehlt es nicht. Sehr gut ist die Sache mit den verschiedenen Strategien, die man entweder bei der Aufstellung vor dem Spiel, im Pausenmenü oder direkt per rechtem Analogstick im Spiel verändern kann. Mit einem Knopfdruck wechselt die Mannschaft von totaler Abwehr auf vollen Angriff. Das eröffnet viele taktische Möglichkeiten. (mro)