Concentrator
24 Mai 2002
 
www.evolution.com/

Gebrauchten Laptop bitte nicht wegschmeissen

Wer noch ein paar von diesen tragbaren Computern zu Hause herumliegen hat, kann ihnen jetzt einen neuen Sinn verleihen. Evolution bietet einen Unterbau mit Rädern für tragbare Denkmaschinen an. Zusammen mit der Software kann der Lappy sein weiters Leben als Haustier verbringen.
 
16 Mai 2002
 
Die Macht des Erzählers

Wer sagt was und wer darf was nicht sagen? Ein bitterböses Sittengemälde von Todd Solondz.

Von Jana Ulmann

«Fiction» beziehungsweise «Non-Fiction» betitelt Todd Solondz («Welcome To the Dollhouse», «Happiness») die beiden Geschichten, die in seinem neuen Film «Storytelling» unabhängig voneinander erzählt werden. Gemeinsam ist den beiden Filmteilen, dass ihre Titel Modi des Erzählens, des filmischen Erzählens auch, bezeichnen. Nicht von ungefähr bedeutet «storyteller» aus dem Englischen übersetzt sowohl Geschichten- oder Märchenerzähler als auch Lügenbold.
Tatsächlich erzählt nun nicht nur Solondz selbst Geschichten. Seine Protagonisten führen uns das Geschichtenerzählen vor. Nun können diese Filmfiguren sicherlich nicht gerade als Lügner bezeichnet werden, dennoch können sie sich der Wirkungsmacht der Inszenierungsmöglichkeiten, die die Position des Erzählers nun mal bereitstellt, kaum entziehen. Es lässt sich sogar geradezu ein Inszenierungsfimmel feststellen, eine Geilheit auf die Entblössung qua Erzählung. Dabei ist es egal, ob die Lust zur Selbstdarstellung in literarischen Versuchen ausgetobt wird wie im ersten Teil oder vor laufender Kamera eines Dokumentarfilmers im zweiten Teil. Typologisch für die massenmedial erprobte Gesellschaft (nicht nur) Amerikas jedenfalls ist, dass auch die Rezipienten der Geschichten sich der Inszenierungsmechanismen des Erzählens bewusst sind und die «Wahrheit» nicht mehr erkennen können oder wollen.
Im ersten Teil gerinnt der literarisierte, durchaus in aufdeckender Absicht formulierte Bericht einer Studentin über ihre Vergewaltigung in der Literaturklasse zur Fiktion. Die Klasse will nicht merken, dass der Bericht ihrer Kollegin auf die reale Macht verweist, die von ihrem schwarzen Dozenten, einem preisgekrönten Literaten, ausgeübt wird. Spätestens hier wird klar, was der zweite Teil des Films über eine jüdische Mittelstandsfamilie und das Erwachsenwerden ihrer Söhne weiter exponieren wird. Die übergeordnete Erzählhaltung von «Storytelling» nämlich ist eine zutiefst zynische und provokative. Mit «political correctness» jedenfalls hat Solondz nicht viel am Hut. Die Sprachkontrolle wird als diskursives und verlogenes Regiment entlarvt.

Regie Todd Solondz
Darsteller Selma Blair, Robert Wisdom, Paul Giamatti, John Goddman
Buch Todd Solondz
Kamera Frederick Elmes
Produktion USA 2001
Dauer 83 Minuten
Genre Drama
Offical Site http://www.storytellingmovie.com/

 
CONCENTRATOR. Eine Einrichtung, welche die Anschlussleitungen vieler Endeinrichtungen auf wenige an einem Netzknoten angeschlossene Leitungen konzentriert. Der Konzentrator verringert die Anzahl der Übertragungsleitungen, da er den Ausgangspunkt einer Sterntopologie bildet.

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